US-Double für Dix - Viele Enttäuschte in Eugene

Eugene (dpa) - Die Altstars schwächeln, die neue Generation wittert Morgenluft: Zwei Monate vor den Weltmeisterschaften haben Amerikas Leichtathleten ihre Claims neu abgesteckt und in Eugene für etliche Überraschungen gesorgt.

Auch der letzte von vier Meisterschafts-Tagen im Hayward Field hatte es noch einmal in sich. Gekrönt wurde die WM-Qualifikation von vier Jahresweltbestleistungen und dem ersten Sprint-Double von Walter Dix. Der 25-Jährige gewann nach den 100 auch die 200 Meter und fährt nun als selbstbewusster Herausforderer von Usain Bolt zur WM. Dix siegte in 19,95 Sekunden; auch Darvis Patton (19,98) und Jeremy Dodson (20,07) buchten die WM-Tickets.

Dagegen verpasste 100-Meter-Champion Carmelita Jeter als Zweite über 200 Meter in 22,23 Sekunden hinter Shalonda Solomon (22,15/JWB) das Double. Für die herausragende Leistung sorgte am Schlusstag Hochspringer Jesse Williams mit der Weltjahresbestleistung von 2,37 Meter. Die weiteren Saisonbestmarken setzten Weitsprung-Weltmeisterin Brittney Reese (7,19 Meter) und WM-Goldhoffnung Kellie Wells über 100 Meter Hürden (12,50 Sekunden).

Bei den Meisterschaften in Oregon gab es am Wochenende aber auch viele Enttäuschungen. Die größte: Bei „Dauerbrenner“ Tyson Gay versagte in „Track Town“ der Turbo - der schnellste US-Sprinter kann sich in Daegu/Südkorea nicht wie vor zwei Jahren in Berlin mit Jamaikas Weltrekordmann Bolt messen. Die WM verliert ihr Highlight, das US-Team seine größte Medaillenhoffnung.

Auch Weltklasse-Sprinter Wallace Spearmon (26), mehrfacher WM-Medaillengewinner, konnte sich nicht für Daegu qualifizieren. Ein Schlag ins Kontor ist für die Leichtathletik-Großmacht USA auch das Aus von Hürdensprinterin Lolo Jones: Ganze 4/100 Sekunden fehlten der angeschlagenen Hallen-Weltmeisterin für einen Finalplatz. Zu den Geschlagenen zählte ebenfalls Stabhochspringerin Jennifer Suhr, die ihren sechsten Titel in Serie verpasste. Mit 4,60 Meter musste sie überraschend Kylie Hutson (4,65) den Vortritt lassen.

Stabhochspringer Brad Walker reiste mit der Jahresweltbestleistung von 5,84 Metern an - und nach einem „Salto nullo“ ohne WM-Ticket wieder ab. Auch 400-Meter-Olympiasieger Jeremy Wariner verlor: Der 27-Jährige musste sich überraschend dem jüngeren Tony McQuay geschlagen geben. Hyleas Fountain, Amerikas beste Siebenkämpferin, quälte sich krank und verletzt auf Platz sechs: WM-Traum geplatzt. Wie viele Gescheiterte kann sie sich nun auf die Olympischen Spiele 2012 in London vorbereiten.