DTM-Piloten von Mercedes wecken Hoffnungen

Brands Hatch (dpa) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt an seine Rasselbande. „In Brands Hatch traue ich allen fünf Mercedes-Junioren erneut starke Leistungen zu“, sagte der Nachfolger von Norbert Haug vor dem zweiten Lauf im Deutschen Tourenwagen Masters.

Schließlich beeindruckten die jungen Wilden schon in Hockenheim insbesondere auf den schnellen Runden in der Qualifikation. Fünf der sechs Flitzer des schwäbischen Autobauers standen in der Startaufstellung in den Top Ten. Ein Ausrufezeichen setzte neben Christian Vietoris auf Rang drei vor allem Pascal Wehrlein. Prompt wurde der 18-Jährige schon zur neuen deutschen Motorsporthoffnung gehypt und mit dem jungen Michael Schumacher verglichen - obwohl es am Ende nur zu Rang acht in der Qualifikation und Rang zwölf im Rennen reichte.

Die Leistungen Wehrleins und der anderen jungen Piloten Roberto Merhi (22), Robert Wickens (24), Vietoris (24) und Daniel Juncadella (22) klangen für die Mercedes-Fans trotzdem wie ein Versprechen. Und machten ihnen Hoffnung, dass der Plan von Wolff aufgeht.

Die Konkurrenten Audi und BMW haben jedenfalls spürbar Respekt vor den fünf Sternchen hinter Star und Vorjahressieger Gary Paffett - Geschenke werden auf der kürzesten Strecke im DTM-Rennkalender vor den Toren Londons deswegen aber noch lange nicht verteilt.

„Nur, wer in der Startaufstellung weit vorn steht, hat überhaupt eine Chance auf eine Top-Platzierung“, sagte DTM-Titelverteidiger Bruno Spengler (BMW) und kündigte ein besonderes Augenmerk auf die Leistung in der Qualifikationan. Denn der nur 1,929 Kilometer kurze Indy Circuit habe in der Vergangenheit mit seinen vier Rechts- und zwei Linkskurven im Rennen nur „wenige Überholmöglichkeiten geboten. Vielleicht ist das in dieser Saison aufgrund der neuen Optionsreifen und mit DRS anders.“

Ähnlich sieht es DTM-Urgestein Mattias Ekström. Überholen werde „trotz DRS und Optionsreifen schwieriger“ als in Hockenheim. „Also werde ich noch mehr Energie als sonst darauf verwenden, so weit vorne wie möglich zu starten“, kündigte der Audi-Fahrer vor dem Heimrennen seines neuen Teamkollegen Jamie Green an.

Vor der Saison von acht auf sechs Fahrzeuge zu reduzieren, noch dazu außer Paffett ausschließlich auf junge Fahrer ohne große DTM-Erfolge zu setzen - das hatte für Stirnrunzeln gesorgt. „Wir wollen lieber sechs konkurrenzfähige Autos, statt vier gute und vier mit weniger Chancen“, begründete Wolff die Entscheidung wieder und wieder. Und darf die Teams HWA und Mücke nun mit einem guten Gefühl nach England schicken. Auch wenn in Hockenheim noch einiges schief lief.

„Die haben grundsätzlich eine gute Leistung abgeliefert an dem Wochenende“, sagte auch Audis neuer DTM-Chef Dieter Gass. Allerdings schränkte er gleich wieder ein: „Das ist erst mal ein Rennen von zehn und man muss abwarten, wie sich das weiter entwickelt.“