Michael Schumacher kontert Kritiker

Spa-Francorchamps (dpa) - Michael Schumacher hat die Rufe von ehemaligen Rennfahrern nach seinem Rücktritt gekontert. „Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich nicht damit konfrontiert würde und gewisse Leute ihren Mund halten würden“, sagte der Formel-1-Rekordweltmeister.

„Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass diese Leute dafür bezahlt werden, ihren Mund aufzumachen und darüber zu reden“, ergänzte Schumacher in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ auf die Frage, ob es weh tue, wenn Ex-Rennfahrer wie Niki Lauda ihm den Rücktritt nahelegen würden.

„Wenn jeder aufhören müsste, der sich auf meinem Niveau bewegt, dann würden nicht mehr viele fahren“, meinte Schumacher. „Minimum“ das halbe Fahrerfeld müsste dann einpacken, fügte der siebenmalige Weltmeister vor dem Großen Preis von Belgien auf seiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps hinzu. Dort gewann Schumacher bereits sechsmal - allerdings fuhr er alle Erfolge in seinem „Wohnzimmer“ in seiner ersten Karriere ein. Nach der Rückkehr in die Formel 1 zur Saison 2010 beim Mercedes-Werksteam hat es nicht einmal zu einem Podestplatz gereicht.

„Der Moment der Niederlage motiviert einen Menschen, wieder Siege zu erleben“, meinte Schumacher, den seit seinem Comeback eine neue Gelassenheit auszeichnet: „Ich kann nun ohne Probleme loslassen, wenn es die Zeit erlaubt.“ Diese fehlende Gelassenheit während seiner ersten Karriere (1991 bis 2006) habe ihn manchmal selbst gestört. „Diese 'Scheuklappen und durch'-Mentalität, das war ein Beschützerinstinkt, den ich mir selbst aufgebaut habe. Ich wollte keinen in meine Welt reinlassen, weil ich so sehr auf die Sache fokussiert war“, erklärte Schumacher.