Nachts arbeiten, morgens ins Bett: F1-Leben in Singapur
Singapur (dpa) - Sebastian Vettel reist so spät an wie möglich. Ausgiebiges Akklimatisieren? Gewöhnung an die Zeitumstellung? Nicht in Singapur. Das einzige Nachtrennen der Formel-1-Saison stellt den Arbeits- und Schlafrhythmus der Fahrer auf den Kopf.
Frühstück zur fortgeschrittenen Mittagszeit, Mittagessen am Abend, Pressekonferenzen in der Nacht. „Es ist eine schöne Abwechslung zum üblichen Ablauf eines Rennwochenendes“, sagt Mercedes-Pilot Lewis Hamilton aus Großbritannien.
Wenn Monaco der Glamour-Klassiker ist, darf sich Singapur als Leucht-Spektakel der Saison rühmen. Über 1500 Flutlichter lassen den Marina Bay Street Circuit taghell erscheinen. „Wenn sie das Licht einschalten, ist es genauso wie am Tag“, meint der designierte Ferrari-Rückkehrer Kimi Räikkönen in seiner ihm eigentümlichen Art. Dass dazu eine etwa vierfache Leuchtkraft im Vergleich zu Fußballstadien notwendig ist, dürfte ihn weniger faszinieren.
Hinzu kommt die atemraubende Kulisse des weiterhin florierenden Stadtstaates, der mit 715 Quadratkilometern kleiner ist als Hamburg. „Der Große Preis von Singapur ist eines der Wunder des modernen Sports“, meint der Vorjahreszweite Jenson Button von McLaren. „Einzigartig“, findet Nico Hülkenberg von Sauber das Spektakel.