Vettel-Vorsicht: Kurs für Red Bull nicht einfach

Spa-Francorchamps (dpa) - Alle lieben die Kurven durch die Ardennen, Sebastian Vettels Red Bull ist der legendäre Kurs in Spa-Francorchamps aber nicht auf den Leib geschneidert.

„Es ist nicht unbedingt unsere Lieblingsstrecke. Sektor 1 und 3 ist schwierig, das haben wir in der Vergangenheit schon gesehen“, sagte der Formel-1-Weltmeister am Donnerstag. Sein Dienstwagen mit Spitzname „Kinky Kylie“ steht eher auf schnelle Kurven. Sektor 2 sei daher der, „der am meisten Spaß macht“, meinte der WM-Spitzenreiter.

Auf dem mit 7,004 Kilometer längsten Kurs im Rennkalender warten die „Roten Bullen“ noch auf ihren ersten Sieg. Im vergangenen Jahr konnte sich Vettels Stallrivale Mark Webber zwar die Pole Position für den Großen Preis von Belgien sichern. Im Ziel musste er sich aber McLaren-As Lewis Hamilton geschlagen geben. In diesem Jahr könnte ihm ein neuer Vertrag weiteren Schwung verleihen. Die Entscheidung im Vertragspoker sei nicht mehr fern, meinte der Australier, der am Samstag seinen 35. Geburtstag feiert. Eine Formalie sei es aber auch nicht, betonte Webber drei Tage vor dem Rennen.

Seit drei Läufen wartet sein Teamkollege Vettel nun auf seinen nächsten Sieg, es wäre sein siebter in der laufenden Saison. Der Vorsprung von 85 Punkten auf Webber, 88 auf Hamilton, 89 auf Ferrari-Star Fernando Alonso und 100 auf den zweiten McLaren-Piloten Jenson Button ist zwar alles andere als besorgniserregend. „Seb ist in einer großartigen Position“, meinte auch Webber: „Es ist nun aber auch nicht komplett komfortabel.“

Und Vettel hat festgestellt: „Während wir früher bei kalten Bedingungen stark waren, haben wir diesmal mehr zu kämpfen.“ Das könnte für den 12. Saisonlauf nichts gutes verheißen. Am Sonntag sind nur Werte von 17 Grad laut belgischem Wetterdienst vorhergesagt. Wirklich bange ist Vettel aber nicht: „Wir hatten schon in Ungarn einen großen Schritt nach vorn gemacht und darauf bauen wir ja auf.“

Dennoch feierten ausgerechnet seine Verfolger die Siege in den letzten drei Rennen vor der Sommerpause. Vor allem die beiden McLaren-Weltmeister Hamilton (2008) und Button (2009 mit BrawnGP) wollen noch einmal angreifen. Bestens erholt im Urlaub auf Hawaii, gab sich Button allerdings mal wieder ausgesprochen entspannt bei seiner Ankunft in Belgien und twitterte erstmal neben der Autogrammstunde, was das Handy hielt.

Letztlich muss aber allen Vettel-Verfolgern klar sein: Wenn der Heppenheimer nach der Sommerpause mit einem Sieg durchstartet und dann zwei Wochen später in Monza seine Leistung bestätigen kann, werden die Übersee-Reisen zur unterhaltsam-entspannten Weltmeister-Kür.