Von Nowitzki bis Hannawald: Lob für Vettel

Singapur (dpa) - Mit Leistung und Lockerheit - Sebastian Vettel hat auch deutsche Sportgrößen schwer beeindruckt.

„Nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch wie professionell und sympathisch er den Rummel um seine Person wegsteckt“, sagte NBA-Champion Dirk Nowitzki in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.

„Es ist faszinierend, wie er mit der Konkurrenz spielt und sich nicht verunsichern lässt, falls sie vom Team aus auch mal etwas probieren und die Zeiten nicht gut sind. Phänomenal“, meinte der ehemalige Weltklasse-Skispringer Sven Hannawald, der mittlerweile selbst Autorennen fährt.

Sportlich überzeugt Vettel mit Leistung. Bereits am Sonntag kann er in Singapur seinen zweiten Formel-1-Titel einfahren - im 76. Rennen seiner noch jungen Karriere. „Ich glaube, seine Leistung kann man jetzt schon nicht hoch genug einstufen, ohne den Eindruck zu haben, dass er an seinem Limit angekommen ist“, sagte der zweimalige Bob-Olympiasieger Christoph Langen, mittlerweile Bundestrainer der deutschen Bob-Asse. „Was mich am meisten beeindruckt ist, dass er seinen Teamkollegen fast regelmäßig bügelt“, meinte Motorrad-Shootingstar Stefan Bradl, der selbst auf dem Weg zum Weltmeister-Titel ist.

Dass Vettel mit gerade mal 24 Jahren kaum einen Fehler in dieser Saison gemacht, von bisher 13 Rennen acht gewonnen und nur einmal als Vierter das Podium verpasst hat, ist auch für einen Handball-Haudegen wie Heiner Brand bemerkenswert. „Mich beeindruckt, dass er trotz seiner Jugend derart konstant ist“, sagte Brand, der als Spieler und Trainer mit der deutschen Nationalmannschaft WM-Gold holte.

Schwergewichts-Champion Wladimir Klitschko bezeichnete den Red-Bull-Piloten als „Kopf eines Teams, das sehr professionell ist und perfekt funktioniert“. Der Weltmeister der Box-Verbände WBO, IBF und WBA, der sich mit Titelverteidigungen ja bestens auskennt, wies auch auch auf die zusätzliche Bürde als Weltmeister hin, mit der Vettel in diese WM-Runde gestartet ist: „In der letzten Saison waren andere in der Favoritenrolle. Dieses Jahr ist Sebastian der Gejagte und steht im Fokus. Das ist eine ganz andere Belastung, mit der er aber sehr gut umgeht.“

Menschlich beeindruckt Vettel mit seiner Lockerheit. „Auf der einen Seite überzeugt er mit einer fantastischen Konstanz, ist kaltschnäuzig und enorm souverän. Gleichzeitig hat er sich seine jugendliche Unbekümmertheit erhalten, zeigt Emotionen und wirkt durch und durch authentisch“, meinte Ski-Star Felix Neureuther, Mannschaftsweltmeister von 2005. Vettel sei „kein Selbstdarsteller“, sagte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen.

Nicht arrogant nicht abgedreht, „sondern wirklich ein netter, dufter Typ“, betonte die Schwimmerin. Die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner, die Vettel bei der Wahl zum „Sportler des Jahres“ kennengelernt hatte, sieht das nicht anders: „Er war unheimlich sympathisch und auf dem Boden geblieben. Er ist wirklich so, wie er im Fernsehen rüberkommt.“