Mick Schumacher siegt zum Formel-4-Auftakt

Misano (dpa) - Sieg auf trockener Strecke, Sieg im Regen - Mick Schumacher konnte sein Glück zum Auftakt der italienischen Formel 4 selbst kaum fassen.

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„Ganz ehrlich, ich hatte vorher nicht erwartet, zweimal zu gewinnen, aber ich bin sehr glücklich“, sagte der 17-Jährige: „Ich mag es trocken, ich mag den Regen. Ich liebe es einfach, zu fahren.“ Im Final-Rennen wurde er nach Startschwierigkeiten zunächst Fünfter, rückte nach einer Disqualifikation eines anderen Fahrers aber noch auf Platz vier vor. Schumacher verteidigte mit 62 Punkten die Gesamtführung vor dem Mexikaner Raul Guzman Marchina (58).

Eine Woche vor dem Auftakt der deutschen Formel 4 in Oschersleben, wo er vor einem Jahr ebenfalls einen Sieg gefeiert und bei den Testfahrten vor dem Saisonstart jüngst die Bestzeit erzielt hatte, nährt der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher die Hoffnungen auf eine große PS-Zukunft. Die „Gazzetta dello Sport“ bejubelte bereits einen „spektakulären“ Mick Schumacher, „Tuttosport“ titelte: „Schumacher Jr. gewinnt wieder!“

Und das im Ferrari-Land Italien - und in einem italienischen Team (Prema). Mit einer Welle feierte Mick Schumacher den Sieg nach dem ersten Rennen, bei dem er von Platz zwei gestartet war. Zunächst wurde er auch noch von Pole-Mann Marcos Siebert abgedrängt, in der vierten Runde auf dem Kurs in Misano überholte Mick Schumacher den Argentinier in einer Rechtskurve. „Das war großartig, mein Renn-Tempo war einfach fantastisch“, sagte er nach seinem Auftaktsieg.

Im zweiten Rennen bewies er erst recht das Schumacher-Renn-Gen. Nach einem Gewitter musste hinter dem Safety-Car gestartet werden. Als das Rennen freigegeben war, ließ Mick Schumacher auf der nassen Strecke der Konkurrenz keine Chance. „Es sah so aus, dass er die Situation immer unter Kontrolle hatte trotz der schwierigen Bedinungen zu Beginn des Rennens“, hieß es im offiziellen Rennbericht.

Mit der nahezu optimalen Ausbeute von einer Pole, einem zweiten Startplatz und zwei Siegen verließ Mick Schumacher am Abend die Strecke nach einem „wunderbaren Tag“.

Die Erfolge werden die Spekulationen um Mick Schumachers weiteren Werdegang beschleunigen. Zur vergangenen Saison war er vom Kart in den Formel-Sport gewechselt, in diesem Jahr tritt Mick Schumacher sowohl in der italienischen wie auch in der deutschen Formel 4 an.

Er wolle sich nicht hetzen lassen, hatte Mick Schumacher unmittelbar vor dem Saisonstart betont. Im Moment sei es sein Ziel, „ein guter und kompletter Rennfahrer“ zu werden. Dazu gehöre es, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. „Und ich bin überzeugt, dass ich meine Ziele erreichen werde.“ Wo anders als in der Formel 1 wäre ein guter und kompletter Rennfahrer besser aufgehoben. Zumal sein Vater, der sich nach seinem Skifunfall Ende 2013 weiter zuhause am Genfer See in der Rehabilitatonsphase befindet, die Königsklasse des Motorsports mit sieben Titeln und 91 Rennsiegen wie kein Zweiter geprägt hat.