Öttls Déjà-vu: Wieder bester deutscher WM-Pilot in Austin

Austin (dpa) - Déjà-vu in Austin: Wie vor einem Jahr hat Philipp Öttl beim Motorrad-Weltmeisterschaftslauf von Amerika für das beste deutsche Resultat gesorgt.

Foto: dpa

Stand der Moto3-Pilot aus Ainring vor zwölf Monaten als Dritter aber sogar auf dem Podest, so verpasste er dieses Ergebnis als Vierter diesmal knapp. Und dennoch gab es für den Lockenkopf etwas zu feiern: Zum ersten Mal in seiner Karriere stand der 19-Jährige auf der Pole Position.

Das Podest war auch das Ziel von Jonas Folger in der Moto2-Kategorie, doch in einem extrem umkämpften Rennen reichte es nur zu Platz fünf. Der Schwindegger war nach dem Rennverlauf aber durchaus zufrieden. Zum Sieg, den sich Alex Rins aus Spanien holte, hätte es nicht gereicht. Deshalb war es cleverer, die Punkte sicher nach Hause zu fahren.

Im Hause Öttl herrschte pure Freude. „Ich bin richtig stolz. Peter ist mit viel Kopf gefahren“, lobte Vater und Teamchef Peter Öttl. Sein Sohn fuhr sehr stark, obwohl schon relativ früh im Rennen der Hinterreifen abbaute. Ohne übergroßes Risiko einzugehen, hielt er lange mit dem späteren Sieger Romano Fenati aus Italien mit. Als in der letzten Runde allerdings der Südafrikaner Brad Binder noch einmal konterte und auf Platz drei vorfuhr, hatte Öttl nichts mehr entgegenzusetzen.

„Der Reifen war fertig, da ging nichts mehr. Bis zum Zeitpunkt, als Binder attackierte, habe ich versucht, meinen Plan zu verfolgen und mich nicht umzudrehen. Ich wollte natürlich auf das Podium“, berichtete der jüngste Deutsche in dieser Motorrad-WM-Saison. Als nunmehr Achter im Gesamtklassement verschaffte er sich eine sehr gute Ausgangsposition vor den Europa-Rennen, die in zwei Wochen im spanischen Jerez beginnen.

Folger, vor einer Woche in Argentinien Dritter, war froh, dass es noch am Sonntagabend nach Hause ging. „Der Kurs in Austin liegt mir nicht. Und so gestaltete sich das ganze Wochenende doch recht zäh. Das Ziel war zwar das Podest, aber mit diesem fünften Rang kann ich sehr gut leben“, meinte der Bayer. Er befand sich zwei Drittel des Rennens in Positionskämpfen um Rang drei, hielt sich nach einigen Verbremsern in der Anfangsphase aber lange zurück. Zu lange, um vielleicht noch entscheidend um den dritten Platz kämpfen zu können.

„Sechs Runden vor dem Ende war vielleicht doch etwas spät, zumal mir noch zwei Fehler unterlaufen sind. Der fünfte Rang ist aber sehr okay“, meinte Folger und bekam von Teamchef Jürgen Lingg ein Lob: „Er hat super gekämpft und ich denke, heute war es wichtig, die Punkte mitzunehmen.“

Erneut überzeugend war der Auftritt von Stefan Bradl. Beim Sieg des Spaniers Marc Marquez in der MotoGP wurde der Zahlinger auf seiner noch nicht auf Topniveau entwickelten Aprilia Zehnter und feierte damit bereits sein zweites Top-10-Ergebnis. Wie bei seinem siebten Rang vor einer Woche in Argentinien profitierte er von zahlreichen Ausfällen seiner Konkurrenten.