Stefan Bradl nach „Nuller“ in Zugzwang
Austin (dpa) - So hatte sich Stefan Bradl den Saisonauftakt der Motorrad-WM nicht vorgestellt. Nach seinem Sturz in Katar hofft er, dass es in Austin besser läuft. „Stefan Bradl in Austin auf Platz drei“ - diese Schlagzeile gab es im März schon einmal, da allerdings nur nach Testfahrten.
Der Zahlinger wäre allerdings nicht böse, wenn sie am Sonntagabend nach dem Premierenrennen der Motorrad-Weltmeisterschaft auf dem Circuit of the Americas in Austin/Texas wieder geschrieben würde. Zu sehr ärgert den 23-Jährigen auch nach fast zwei Wochen noch der Ausfall nach einem Sturz beim Saisonauftakt der MotoGP in Katar.
„Es war ein Fahrfehler, keine Frage. Aber das Problem lag woanders. Nur wissen wir immer noch nicht genau, wo“, erzählt Bradl. Fakt ist: Er hatte ein Problem mit dem Vorderrad, über das er im gesamten Rennverlauf bis zum Sturz kaum Kontrolle hatte. „Ich wollte an Rossi dranbleiben, habe extrem gepusht und dabei vielleicht zu viel riskiert. Es gab Schwierigkeiten mit dem Grip, die auch andere Honda-Fahrer wie Daniel Pedrosa hatten. Nur mich hat es etwas schlimmer erwischt, mein Setup war dafür nicht geeignet. Vielleicht haben auch die doch deutlich gefallenen Temperaturen eine Rolle gespielt“, rätselt Bradl immer noch.
Doch beim Rennen in den USA soll der Neustart glücken. „Hier in Austin geht es von vorn los und vielleicht hilft es mir ja, dass ich die Strecke mittlerweile kenne“, sagt der Honda-Pilot. Im März fuhr er mit vier anderen MotoGP-Fahrern drei Tage lang zu Testzwecken auf der neuen Strecke und kam dabei sehr gut klar. Lediglich seine Markenkollegen Marc Marquez und Pedrosa waren schneller als der Deutsche, Weltmeister Jorge Lorenzo und Superstar Valentino Rossi hielt Bradl auf Distanz.
„Es ist eine tolle Rennstrecke und ich freue mich richtig darauf, hier zu fahren“, sagt der bayerische Schwabe. Und macht sich Hoffnungen. „Ich denke, wir haben das Potenzial, um ganz vorn dabei zu sein. Aber auch die Gegner sind sehr stark. Sobald aber einer vorne einen Fehler macht, könnten wir am Zug sein und uns einen Podestplatz schnappen. Vielleicht ist die Streckenkenntnis ein Vorteil, den wir in ein gutes Ergebnis ummünzen können.“
Befürchtungen, dass nach den Anschlägen auf den Boston-Marathon nun die Rennstrecke in Austin zum Ziel für Terroristen werden könnte, hegt der Deutsche nicht. „Ehrlich gesagt, ich habe noch nie daran gedacht, dass etwas passieren könnte“, sagt Bradl. Er ist sich sicher, dass die Veranstalter alles für die Sicherheit tun werden. „Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn die Kontrollen schärfer sind“, betont der Zahlinger.