Weltmeister mit Rekord: Bei Cortese platzt der Knoten
Valencia (dpa) - Vom ewigen Talent zum gefeierten Champion: Bei Sandro Cortese platzte in dieser Saison der Motorrad-Weltmeisterschaft endlich der Knoten - gerade rechtzeitig, um sich als erster Weltmeister der neuen Moto3-Klasse einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern.
Mit unbestrittener Klasse, viel Routine und manchmal auch einem Quäntchen Glück verdiente sich der Berkheimer den Titel und würzte ihn mit einem Rekord: 15 Podestplätze in einer Saison - darunter fünf Siege - gab es in den kleinsten Hubraumklassen der WM noch nie.
Cortese präsentierte sich in der Form seines Lebens. Dabei kam ihm entgegen, dass KTM schon sehr zeitig ein konkurrenzfähiges Motorrad entwickelt hatte und der 22-Jährige das uneingeschränkte Vertrauen von Teamchef Aki Ajo als Nummer eins genoss. Dieses familiäre Umfeld benötigt der Italo-Schwabe, um sein Leistungsvermögen abzurufen.
Dass Cortese der Konkurrenz jedoch derart überlegen war, lag in erster Linie an seiner Erfahrung. Acht Jahre fährt er mittlerweile in der WM, versäumte in dieser Zeit keinen Grand Prix, lernte sich durchzubeißen. „Diese Erfahrung hat den Ausschlag gegeben, ich bin nie hektisch geworden, konnte immer agieren statt reagieren zu müssen. Ich wusste genau, wann ich mich mit einem zweiten oder dritten Platz zufriedengeben sollte anstatt für den Sieg zu hohes Risiko zu gehen“, erzählte Cortese.
Ob diese Routine ab nächster Saison für eine starke Moto2-Karriere reicht, wird sich zeigen. Mit dem nur extra für ihn gegründeten Team Intact GP will er einen weiteren Schritt auf dem Weg machen, einer der ganz Großen der Branche zu werden.