Beerbaum fällt bei Weltcup-Finale zurück
Lyon (dpa) - Daniel Deußer liegt beim Weltcup-Finale vor den zwei abschließenden zwei Runden auf dem dritten Platz. Der in Belgien lebende Hesse verbesserte sich in Lyon im Springen mit Stechen, während Ludger Beerbaum mit Chiara nach einem Abwurf in der letzten Runde zurückfiel.
„Insgesamt war es gut“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker: „Alle haben sich gut gezeigt, alle haben das Stechen erreicht.“ Die Entscheidung fiel sehr spät: Mit 21 Teilnehmern gab es ein ungewöhnlich großes Feld in die entscheidende Runde.
Mit dabei war auch das deutsche Quintett. Ärgerlich war nur der Abwurf von Ludger Beerbaum. „Der Rest war super“, sagte der 50-Jährige, der in der Prüfung des zweiten Tages nur Zwölfter wurde. Dadurch rutschte er in der Gesamtwertung von Rang drei auf vier zurück.
Es führt der Schweizer Steve Guerdat mit Nino punktgleich mit dem Franzosen Patrice Delaveau mit Lacrimoso. Die Prüfung gewann der US-Amerikaner Kent Farrington mit Voyeur (0/39,69) vor dem Guerdat mit Nino (0/40,29) und Bezzie Madden (USA) mit Simon (0/40,35).
Deußer wurde mit Cornet D'Amour (0/40,61) Vierter. Der in Belgien lebende deutsche Meister war „sehr zufrieden“. Er ritt mit dem elfjährigen Hengst ein flotte Runde und wurde für seinen Mut belohnt: „Ich musste ein bisschen was probieren.“
„Kontrollierte Offensive“ lautete das Motto von Marcus Ehning, der die Prüfung mit Cornado trotz einer fehlerfreien Runde als Neunter beendete und damit direkt hinter Christian Ahlmann (Marl) mit Aragon lag. „Ich wollte Fehler vermeiden“, erklärte Ehning. Ahlmann ist nun Gesamt-Siebter, Ehning Zehnter.
Besser als am Vortag ritt Lars Nieberg, der am Freitag nur auf Rang 30 gelandet war. Der 50-Jährige aus Sendenhorst blieb mit der Stute Leonie im Normalparcours fehlerfrei, ärgerte sich aber über vier Strafpunkte im Stechen und kam auf Rang 16. Immerhin rückte er im Klassement vor der letzten Prüfung auf die 23. Position vor.
In der Dressur war zuvor Titelverteidigerin Helen Langehanenberg mit einem zweiten Platz in das Weltcup-Finale gestartet. Die Reiterin aus Billerbeck erhielt für ihren Grand Prix mit Damon Hill 83,343 Prozentpunkte. Die Prüfung gewann die britische Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro und verbesserte mit 87,129 Prozentpunkten ihren eigenen Weltrekord.
Langehanenberg war nach ihrem Grand-Prix-Ritt „sehr gut zufrieden“. Der 14-jährige Hengst Damon Hill „war beim Abreiten noch ein bisschen wild“, berichtete sie, im Viereck sei er aber konzentriert gewesen. „Es war ein superflüssiger Test“, lobte die 31-Jährige den Auftritt ihres Pferdes.
Überglücklich war die Siegerin. „Einen Weltrekord zu reiten ist natürlich immer fantastisch“, sagte Dujardin. Die Doppel-Olympiasiegerin erklärte, was deutlich zu sehen war: „Ich bin heute sehr, sehr glücklich.“ Die Entscheidung fällt am Sonntag in der Kür.
Zweitbeste deutsche Starterin im Grand Prix war Isabell Werth aus Rheinberg, die mit El Santo (74,186) auf Rang fünf kam. Debütantin Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen belegte mit Unee (72,686) Platz acht.
„Zwischen Platz vier und acht ist alles möglich“, sagte Werth zu ihrer Zielsetzung für den Sonntag. Die 44-Jährige wird auf jeden Fall „Risiko gehen“, um möglichst weit nach vorne zu kommen. Beeindruckt zeigte sich die Debütantin Jessica von Bredow-Werndl. „Die Atmosphäre war schon krass“, sagte die 28-Jährige nach ihrem ersten Ritt bei einem Weltcup-Finale.