Bester deutscher Springreiter Debütant Klatte überrascht beim Weltcup-Finale in Omaha
Omaha (dpa) - Der Jüngste war der Beste: Guido Klatte hat überraschend beim Weltcup-Finale der Springreiter in Omaha den sechsten Platz belegt.
Der 21-Jährige aus dem niedersächsischen Lastrup zeigte an den drei Tagen der inoffiziellen Hallen-WM eine starke Leistung mit seinem Pferd Qinghai. „Ich freue mich einfach“, kommentierte Klatte und gab zu: „Damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet.“
Der Weltcup-Debütant lag mit seinem zehn Jahre alten Wallach klar vor den Routiniers des deutschen Quintetts. Der zum Favoritenkreis zählende Marcus Ehning aus Borken kam als Nächster mit Pret A Tout auf Rang zwölf.
„Er ist unfassbar gesprungen“, lobte der Sieger sein Pferd, das zum krönenden Abschluss ohne Abwurf blieb: „Die letzte Runde war die beste.“ Nach insgesamt fünf Runden an drei Wettkampftagen hatte Klatte nur elf Strafpunkte auf dem Konto, sieben weniger als Ehning.
„Das war vom Feinsten“, lobte Bundestrainer Otto Becker den jüngsten Reiter des Wettbewerbs, der im Vorjahr noch den Titel bei der U21-EM gewonnen hatte. „Er kämpft, und er hat das auch reiterlich gut gemacht.“
Den Weltcup gewann erstmals der US-Amerikaner McLain Ward. Mit Azur dominierte der 41-Jährige aus Brewster im Bundesstaat New York das Heimspiel und blieb auch in den zwei Runden am Sonntag fehlerfrei. Geehrt wurde er von der Tennis-Legende Steffi Graf.
Hinter dem zweimaligen Team-Olympiasieger kam der Schweizer Romain Duguet auf Twentytwo mit vier Strafpunkten auf Platz zwei. Dritter wurde der in der Nähe von Bonn lebende Schwede Henrik von Eckermann auf Mary Lou mit acht Zählern.
Den erhofften Sprung nach vorn verpatzte Marcus Ehning bereits in der ersten Runde des Abschlusstages. Acht Strafpunkte mit Pret A Tout waren viel zu viel, um noch eine Chance auf eine vordere Platzierung zu haben. „Die Erwartungen haben sich nicht erfüllt“, kommentierte der dreimalige Weltcup-Sieger aus Borken mit einem Schulterzucken. Mit einem erneuten Sieg hätte Ehning einen Rekord aufgestellt.
„Das ist ärgerlich, aber ich bin nicht groß enttäuscht“, fasste der 42 Jahre alte Profi seine Stimmungslage zusammen. Woran es gelegen hat? „Schwer zu sagen.“ Sein Pferd sei „heute sogar am besten gesprungen“, befand Ehning, der in der abschließenden Runde ohne Fehler blieb. „So ist es zumindest ein versöhnlicher Abschluss“, sagte Ehning.
Nur eine Runde ritten Markus Brinkmann aus Herford mit Dylon und der in den USA lebende Christian Heineking mit Caruso. Die beiden Weltcup-Debütanten verpassten den zweiten Umlauf und landeten bei ihrer Premiere auf den Plätzen 22 und 23. „Da kann ich nicht ganz zufrieden sein“, sagte Brinkmann: „Ein bisschen anders hatte ich es mir vorgestellt.“
Ludger Beerbaum aus Riesenbeck hatte auf die dritte Teilprüfung verzichtet. „Wir hatten uns ein bisschen mehr erhofft“, kommentierte der Bundestrainer das Abschneiden seines Quintetts mit nur einem Reiter in den Top ten.