Lisicki bei US Open gegen Venus - Petkovic beißt

New York (dpa) - Die US Open haben ihren ersten Tennis-Knaller - und Sabine Lisicki ist dabei: Die Berlinerin startete wie die angeschlagene Andrea Petkovic stark und darf sich in New York auf ein großes Duell mit Venus Williams freuen.

Beflügelt vom jüngsten Turniersieg in Dallas hatte Lisicki keine Probleme beim 6:3, 6:3 gegen die Ukrainerin Aljona Bondarenko. Danach ließ sich die Weltranglisten-Elfte Petkovic während des 6:2, 6:2 über die russische Qualifikantin Jekaterina Bytschkowa kaum etwas vom Meniskuseinriss im rechten Knie anmerken. „Der Einzug in die zweite Runde ist schon ein großer Erfolg. Ich hatte damit gerechnet, überhaupt nicht zu spielen“, sagte Petkovic.

Auch Angelique Kerber zog mit 7:6 (7:3), 6:3 gegen das 17 Jahre alte US-Talent Lauren Davis in die zweite Runde ein und trifft dort auf die an Nummer zwölf gesetzte Polin Agnieszka Radwanska. Von den sieben deutschen Herren ist neben Tommy Haas und Philipp Petzschner noch Florian Mayer dabei, der Bayreuther fertigte den entnervten Franzosen Adrian Mannarino mit 6:2, 6:0, 6:1 ab.

Michael Berrer scheiterte mit 4:6, 6:4, 3:6, 2:6 gegen den Italiener Potito Starace zum vierten Mal nacheinander in der ersten Runde von New York. US-Open-Neuling Matthias Bachinger verlor trotz 2:0-Satzführung noch 6:2, 6:1, 1:6, 4:6, 4:6 gegen den Russen Igor Kunizyn. Bereits am Montag waren Philipp Kohlschreiber und Tobias Kamke ausgeschieden. Von den sechs deutschen Damen war auch Julia Görges gegen Kristina Barrois weitergekommen, als letzte musste in der Nacht zum Mittwoch Mona Barthel antreten.

Lisicki darf am Mittwoch im riesigen Arthur-Ashe-Stadium gegen Venus Williams anteten. Anders als die Weltranglisten-18., die erstmals unter den Top 20 steht, ist Williams nach einer Seuchensaison in Flushing Meadows nicht gesetzt. Doch darin sieht Lisicki keinen Vorteil: „Wir haben zweimal gegeneinander gespielt, und beide Male war es sehr intensiv. Es wird nur auf die Tagesform ankommen, wer gewinnt. Die Williams-Schwestern darf man bei einem Grand Slam nie unterschätzen.“ Im direkten Vergleich steht es 1:1.

Eine Hüft- und eine Bauchmuskelverletzung sowie zuletzt eine Viruserkrankung warfen Venus Williams immer wieder zurück. Die US Open, die sie zweimal gewann, sind erst ihr viertes Turnier in dieser Saison. „Ich werde versuchen, mein Bestes zu spielen“, sagte die 31-Jährige nur, als sie nach ihrem Auftaktsieg über die Russin Wesna Dolonz nach Lisicki gefragt wurde.

Die Wimbledon-Halbfinalistin feierte gegen die einstige Weltranglisten-19. Bondarenko ihren 23. Sieg in den vergangenen 27 Begegnungen. Lisicki ließ sich beim 70-Minuten-Auftritt nicht davon beirren, dass sie wegen Wirbelsturm „Irene“ erst am Montagnachmittag und damit so spät wie noch bei einem Grand-Slam-Turnier eingetroffen war. „Das war alles nicht leicht, aber ich bin hart im Nehmen, und mein Turniersieg in Dallas hat mir dabei sicher geholfen, dass ich das heute hingekriegt habe. Besser kann man gar nicht in ein Grand-Slam-Turnier gehen“, sagte die 21-Jährige mit Rückblick auf den dritten Turniersieg ihrer Karriere am Wochenende in Texas.

Petkovic musste sofort zwei Breakbälle abwehren, doch danach bestimmte die deutsche Nummer eins klar das Geschehen. Nur das verpflasterte Knie erinnerte an die Blessur, die vor dem Turnierstart Schmerzen verursacht hatte. Nach dem Break zum 4:2 im zweiten Satz war für die 23-Jährige alles klar. Parallel startete die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark mit 6:3, 6:1 gegen Nuria Llagostera Vives aus Spanien. Der Serbe Novak Djokovic, die Nummer eins bei den Herren, profitierte beim Stand von 6:1, 5:1 von der Aufgabe des Iren Conor Niland.