Olympia: Haas kritisiert DOSB wegen Nicht-Nominierung
Berlin (dpa) - Tennisprofi Tommy Haas hat mit Unverständnis auf seine Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele in London reagiert. Die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) könne er nicht nachvollziehen.
„Es ist traurig, dass der DOSB es nicht versucht hat, sich mehr für deutsche Spieler einzusetzen“, sagte der 34-Jährige der Zeitung „Sonntag Aktuell“. Bisher ist nur Philipp Kohlschreiber für das Einzel in London nominiert. Haas, Silbermedaillengewinner von Sydney 2000 und derzeit 49. der Weltrangliste, machte sich zudem für Florian Mayer stark. "Er hat sich ein Top-Ranking über Jahre aufgebaut. Er hätte es auch verdient“, meinte der Sieger des ATP-Turniers in Halle/Westfalen.
Der DOSB habe Haas nicht für eine Wildcard vorschlagen können, „weil er nicht nur die deutsche Olympianorm nicht erfüllt hat, sondern weil er auch die internationale Norm der ITF verfehlt“, erklärte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper am Freitag. Zum Stichtag 11. Juni hatte der Wahl-Amerikaner Haas die Kriterien nicht erfüllt. Der Weltverband ITF macht einen Platz unter den besten 56 der Weltrangliste nach den French Open zur Bedingung. Die deutschen Kriterien sind noch strenger: Gefordert wird ein Platz unter den ersten 24 der bereinigten Weltrangliste.
Im Gespräch mit „Sonntag Aktuell“ gab Haas zu, nach seinen zahlreichen Verletzungen ans Aufhören gedacht zu haben. „Vor allem als ich auf dem Platz gemerkt habe, dass ich zu langsam bin, nicht über lange Ballwechsel gehen kann und nicht die Schläge drauf habe, die ich von mir erwarte.“