Spanien und Argentinien im Davis-Cup-Finale

Berlin (dpa) - Spanien und Argentinien stehen wie 2008 im Finale des Davis Cups. Die Spanier setzten sich dank eines überragenden Rafael Nadal mit 4:1 gegen Vorjahresfinalist Frankreich durch.

Die Argentinier warfen Titelverteidiger Serbien aus dem Wettbewerb, profitierten dabei aber von der verletzungsbedingten Aufgabe des Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic.

Der US-Open-Sieger musste gegen den Argentinier Juan Martin del Potro beim Stand von 6:7 (5:7), 0:3 passen, nachdem er bei einer Vorhand umgeknickt war. Serbien verlor die Partie in Belgrad am Ende mit 2:3, weil im bedeutungslosen Schlusseinzel der Argentinier Juan Monaco gegen Janko Tipsarevic beim Stand von 2:6 ebenfalls aufgab.

Im Endspiel genießt Spanien vom 2. bis 4. Dezember Heimrecht und kann zum fünften Mal den Cup holen. Argentinien gelang dies noch nie. Vor drei Jahren gab es daheim eine Finalniederlage gegen die Spanier, obwohl sie damals sogar ohne Nadal angetreten waren.

„Wir sind überglücklich, dass wir das Finale erreicht haben. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, meinte del Potro, der Djokovic eine schnelle Genesung wünschte. Der US-Open-Sieger von 2009 hatte bereits am Freitag sein Einzel gegen Tipsarevic gewonnen und damit die Weichen auf Sieg gestellt.

Djokovic hatte zum Auftakt wegen der Strapazen nach seinem US-Open-Sieg gegen Nadal noch pausiert. Beim Stand von 1:2 wollte er am Sonntag im dritten Einzel dann unbedingt für die Wende sorgen, wurde aber von seinem Körper gestoppt. Seine Teamkollegen mussten dem gestürzten Star zur Bank helfen. Es war erst seine dritte Niederlage in diesem Jahr und die zweite per Aufgabe. „Ich war körperlich nicht bereit für den Davis Cup, aber für mein Land zu spielen, bedeutet mir sehr viel. Deshalb habe ich es versucht“, sagte Djokovic.

Nadal merkte man den Kräfteverschleiß der vergangenen Wochen dagegen nicht an. Der Weltranglisten-Zweite besiegte am Sonntag in Córdoba den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga klar mit 6:0, 6:2, 6:4 und sorgte damit für die uneinholbare 3:1-Führung. Damit glückte die Revanche für das 0:5 in Frankreich vor einem Jahr. „Rafa ist auf Sand immer noch der Beste der Welt. Ich hatte keine Chance“, gestand Tsonga.

Nach Tschechien und Italien qualifizierten sich am Sonntag auch Russland, Kroatien, Japan, Kanada und Österreich für die Weltgruppen-Teilnahme im kommenden Jahr. Für Österreich machte Jürgen Melzer in Belgien den entscheidenden Punkt zum 3:1. Der US-Open-Sieger im Doppel gewann 6:4, 6:4, 6:3 gegen Olivier Rochus.

Die Entscheidung zwischen Australien und der Schweiz fällt erst am Montag. Das letzte Einzel zwischen Lleyton Hewitt und Stanislas Wawrinka wurde in Sydney wegen Dunkelheit abgebrochen. Der Schweizer stand nach fast vier Stunden Spielzeit bei einer 5:3-Führung im fünften Satz kurz vor dem Sieg. Zuvor hatte Roger Federer für die Gäste den Ausgleich zum 2:2 im Aufstiegsspiel geschafft. Federer besiegte Australiens neue Hoffnung Bernard Tomic 6:2, 7:5, 3:6, 6:3 und kritisierte danach den aus seiner Sicht zu späten Abbruch.

Die Auslosung für die erste Runde im kommenden Jahr findet am Mittwoch in Bangkok statt, auch das deutsche Team ist im Lostopf.