Gössner mit ordentlicher Weltcup-Rückkehr in Östersund

Östersund (dpa) - Miriam Gössner fand nach ihrer Rückkehr in den Weltcup schnell ihr Lächeln wieder. Trotz der fünf Schießfehler und Platz 33 im Einzelrennen im schwedischen Östersund präsentierte sie sich schon wenige Minuten nach der Zielankunft zuversichtlich und kampfeslustig.

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„Das war jetzt das erste Rennen, jetzt geben wir wieder Gas“, sagte sie fröhlich und ballte kämpferisch die Faust. Auch wenn die Garmischerin wegen der fünf Strafminuten mit den Podestplätzen im schießlastigen Einzel-Wettkampf über 15 Kilometer in Östersund nichts zu tun hatte, war sie drittbeste Deutsche hinter der zehntplatzierten Franziska Hildebrand (2 Schießfehler) und der 19. Franziska Preuß (3/3:24,7).

Weltcup-Punkte für die besten 30 verpasste Gössner bei ihrer Rückkehr knapp. „Das war schon ein Auftakt, der recht verheißungsvoll war“, sagte Bundestrainer Gerald Hönig. Die 25-Jährige Gössner durfte nach der langen Leidenszeit mit ihrer Leistung zufrieden sein. 4:14,7 Minuten lag sie am Ende hinter der fehlerfrei gebliebenen Dorothea Wierer. Die Italienerin holte sich ihren ersten Weltcuperfolg, gewann vor Marie Dorin Habert. Die Doppel-Weltmeisterin aus Frankreich leistete sich zwei Strafminuten.

Gössner vergab im letzten Schießen eine bessere Platzierung, als sie gleich dreimal die Scheibe verfehlte. Skeptisch schaute Gössner im Ziel zuerst auf die Anzeigentafel und drückte Hildebrand, die sich ihre einzigen beiden Fehler am letzten Anschlag leistete. „Das darf nicht passieren. Das sind bessere Platzierungen richtig verballert worden“, haderte Hönig. „Da hat uns die Coolness und Abgezocktheit gefehlt.“ Vanessa Hinz (4) kam als 43. ins Ziel, Maren Hammerschmidt (5) wurde 56., Karolin Horchler (4) belegte Rang 62. „Ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet“, sagte Hönig.

Gössner, die wegen der Fahrkarten fünf Minuten auf die Laufzeit aufgebrummt bekam, war in der Loipe als Viertschnellste endlich wieder einmal mit am schnellsten unterwegs. „Bis zum letzten Schießen war es eigentlich richtig gut. Das ärgert mich brutal, aber am Samstag geht es wieder von Neuem los. Ich brauche immer ein bisschen bis ich reinkomme.“

Einen Tag nach dem starken zweiten Platz von Simon Schempp hinter Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen zeigten auch die deutschen Skijägerinnen, dass man in diesem Winter mit ihnen rechnen kann - auch wenn es nur Hildebrand (2 Strafminuten/2:19,8 Minuten zurück) in die Top Ten schaffte. „Ich schäme mich in Grund und Boden“, sagte Hildebrand im ZDF zu ihren Schießfehlern.

Damen-Bundestrainer Gerald Hönig hatte den Druck vor allem von Gössner genommen. „Sie soll erst mal wieder zurückkommen“, sagte er. Vor ihrer Weltcup-Rückkehr hatte die einst als große deutsche Biathlon-Hoffnung gehandelte Gössner ihrem Freund Felix Neureuther eine Liebeserklärung gemacht und am Vorabend ein letztes Mal vor dem ersten Einzelrennens mit ihm telefoniert. „Er ist immer wichtig für mich, egal ob es mir gut geht oder nicht“, sagte sie. Es ist inzwischen zweieinhalb Jahre her, dass sich Gössner bei einem Fahrrad-Sturz mehrere Rückenwirbel brach.

Am Samstag wollen Gössner und ihre Teamkolleginnen nun wieder angreifen. Nach einem Ruhetag steht für sie ebenso wie die Herren um den Auftakt-Zweiten Simon Schempp am Samstag zunächst der Sprint an.