Miriam Gössner: „Froh, überhaupt wieder dabei zu sein“

Östersund (dpa) - Biathletin Miriam Gössner ist wieder zurück. Beim Weltcup in Östersund lief sie in ihrem ersten Rennen seit dem 3. Januar auf Platz 68. Wichtiger als die Platzierung war der 24-Jährigen, dass sie wieder dabei ist.

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Denn vor elf Monaten hatte sie wegen anhaltender Rückenprobleme nach einem Mountainbike-Unfall auf die Teilnahme an den Olympischen Spiele in Sotschi verzichtet. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sprach sie über ihr Comeback.

Miriam Gössner, Sie sind bei ihrem Comeback im Einzel von Östersund 68. geworden? Unabhängig vom Ergebnis - sind Sie dennoch zufrieden?

Miriam Gössner: Auf jeden Fall. Denn ich bin froh, überhaupt wieder dabei zu sein. Ich war brutal aufgeregt, wie selten zuvor. Am liebsten hätte ich gleich ein Superrennen gemacht und den Druck weggenommen, aber Wunschvorstellung und Realität sind zwei verschiedene Sachen. Das erste Rennen ist immer etwas problematisch bei mir, aber das Gefühl war eigentlich gut.

Sie haben zwar sieben Fehler geschossen, aber bei der Laufzeit waren Sie als 20. schon gut dabei. Was ziehen Sie als Positives aus dem ersten Rennen?

Miriam Gössner: Im Laufen habe ich mich eigentlich sehr gut gefühlt. Aber am Ende es ist von Runde zu Runde immer langsamer geworden, so dass gute Zeiten gar nicht möglich waren. Und der Einzel mit den vier Schießeinlagen ist ohnehin nicht mein Lieblingsrennen. Von daher muss man das Ergebnis richtig einschätzen und an seinen Schwächen weiter arbeiten, es am Samstag besser machen und erneut angreifen.

Am Samstag kommt der Sprint und am Sonntag der abschließende Verfolger. Heißt das Motto: Einzel abhaken und weitermachen?

Miriam Gössner: Genau so ist es. Ich komme bestimmt von Rennen zu Rennen besser rein. Es kann nur aufwärtsgehen. Den Sprint mag ich sowieso um einiges lieber als das Einzelrennen und dann schauen wir mal. Ich gebe natürlich wieder mein Bestes.

Zur Person: Miriam Gössner, geboren am 21. Juni 1990, ist zweimalige Biathlon-Staffelweltmeisterin und holte mit der deutschen Langlaufstaffel zudem Olympia- und WM-Silber. Lange Zeit wurde sie als die Nachfolgerin von Magdalena Neuner gehandelt. Die 24-Jährige ist vor allem in der Loipe stark, hat aber immer mal wieder Probleme beim Schießen. Nach einem schweren Mountainbike-Unfall im Sommer 2013, wo sie nur knapp dem Rollstuhl entkam, musste sie aufgrund anhaltender Rückenprobleme auf Olympia in Sotschi verzichten.