Biathlon-Weltcup Zu viele Schießfehler: Wo Bundestrainer Reiter ansetzen will

Oslo · Im Training hui, im Wettkampf oft pfui: Die Trefferquote der deutschen Biathleten ist meist einfach zu schwach. Diese Thematik beschäftigt auch den neuen Bundestrainer Tobias Reiter.

Justus Strelow wird von Bundestrainer Reiter gelobt.

Foto: Martin Schutt/dpa

Der neue Bundestrainer Tobias Reiter will die teils indiskutabel schwach schießenden deutschen Biathleten wieder auf Topniveau bringen. „Die Jungs schießen alle sehr gut, wenn die Intensität nicht so drin ist“, sagte Reiter der ARD. „Bei hoher Intensität haben wir Probleme und da müssen wir viel ansetzen.“

Heißt: Im Training klappt es, aber im Wettkampf zu oft nicht. Das Hauptproblem der Skijäger ist vor allem der Stehendanschlag. Wie im Sprint am Freitag, da waren es bei den acht deutschen Startern stehend 15, insgesamt waren es 18.

Der Nachfolger des nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft zurückgetretenen Uros Velepec habe nach vielen Gesprächen und einer gründlichen Analyse einen klaren Plan. „Stehend hängt auch sehr viel damit zusammen, was Entschlossenheit und Überzeugung betrifft - diese mentale Komponente“, so Reiter weiter. „Ich glaube, da haben wir schon begonnen, ein paar Rädchen zu drehen und die werden wir über den Sommer weiterdrehen. Und dann drehen wir uns hoffentlich in die richtige Richtung.“

Beendet seine Karriere: Johannes Thingnes Bö.

Foto: Martin Schutt/dpa

Justus Strelow als Vorbild

Justus Strelow, der zum Auftakt des letzten Weltcup-Wochenendes dieses Winters als einziger Deutscher fehlerfrei blieb und es als Achter als einziger DSV-Starter unter die Top 10 schaffte, sei laut Reiter ein positives Beispiel für die Teamkollegen. Bei Strelow passe so weit alles, davon könnten die anderen aus dem Team lernen, so Reiter. Nur zwei Podestplätze stehen bislang in dieser Saison für das Männerteam in Individualrennen zu Buche.

In der kommenden Saison hätten die Norweger zwar auch ohne ihren Top-Star Johannes Thingnes Bö, der wie sein Bruder Tarjei seine Laufbahn beenden wird, einen Vorteil. Frankreich möchte Reiter den Platz als zweitbeste Nation aber streitig machen. „Das muss das Ziel sein. Es wäre ja schlimm, wenn wir sagen, wir geben uns von Haus aus geschlagen“, sagte der 39 Jahre alte Bayer.

© dpa-infocom, dpa:250322-930-411179/1

(dpa)