DEU setzt französischem Verband Frist
Shanghai (dpa) - Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) wird dem französischen Verband eine mehrwöchige Frist setzen, um die Sperre von Paarläufer Bruno Massot zu beenden.
Der 26-jährige Franzose will zusammen mit der fünfmaligen Weltmeisterin Aljona Savchenko laufen, ist aber wegen des Verbandswechsels seit einem Jahr gesperrt. „Wir werden alles ausreizen, was auszureizen ist“, sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf der Deutschen Presse-Agentur zum Ende der WM in Shanghai. Ein Gespräch der beiden Verbände in China endete ergebnislos. In einem nächsten Schritt will die DEU den Weltverband ISU einschalten.
Der französische Verband stellt sich stur, verweigert sogar die Genehmigung für Shows. „Mir sind die Hände gebunden, wir können Bruno nicht freigeben“, sagte Präsident Didier Gailhaguet der dpa. Er fürchtet finanzielle Sanktionen des Sportministeriums in Paris, wenn zu viele Sportler in andere Länder abwandern.
Aljona Savchenko geht indes von einer baldigen Startberechtigung für sich und ihren neuen Lauf-Partner aus. „Wir glauben wirklich fest daran, ab der nächsten Saison gemeinsam für Deutschland starten zu können“, sagte sie der Tageszeitung „Die Welt“.
Savchenko ist nach dem Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Robin Szolkowy und Trainer Ingo Steuer von Chemnitz nach Oberstdorf umgezogen. Dort sei ein kompletter Neustart möglich, „weil hier eben alles anders ist: neuer Trainer, neuer Partner, neues Training, neue Stadt“, sagte sie. „Ich habe das alte Kapitel abgeschlossen und in eine Kiste gepackt.“ Es sei „wie bei einem Buch, du schlägst die ersten Seiten auf - und kommst irgendwann ans Ende. Dann machst du es zu, legst es weg - und nimmst dir ein neues.“
Savchenko bedauert allerdings, dass die Zeit mit Steuer und Szolkowy „so unschön endete“. Das Verhältnis zu den beiden hat sich abgekühlt. „Jeder von uns dreien macht sein eigenes Ding. Wenn wir uns irgendwo begegnen würden, grüßen wir uns sicherlich. Aber ich denke, dass war's dann auch.“