DEU startet Paarlauf-Projekt mit Weltmeister Szolkowy

Berlin (dpa) - Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) hat den Startschuss für ein ambitioniertes Paarlauf-Projekt unter Leitung des fünfmaligen Weltmeisters Robin Szolkowy gegeben.

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Der 35-Jährige soll neue Nachwuchspaare zusammenstellen und die Koordination an allen Trainingszentren in Deutschland übernehmen. „Robin ist ein Glücksfall, er ist mit seiner Erfahrung eine Bereicherung“, sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf in Berlin. Ziel ist es, schon bis zum Sommer zehn neue Paare zu benennen. „Es gibt eine positive Energie im Verband, die würde ich gern aufgreifen“, bestätigte Szolkowy, der zudem noch als Honorartrainer mit russischen Paaren arbeitet.

Die DEU sieht keinerlei Interessenskonflikte, weil der Chemnitzer immer wieder wochenweise in Moskau weilt. „Das ist sogar ein Vorteil, er bekommt Einblick in Trainingsarbeit auf höchstem Niveau“, betonte Dönsdorf. Szolkowy ist selbstständig und bekommt Projektmittel des Bundes. „Ich gehöre keinem Verein an, bin nicht angestellt und kann relativ frei agieren“, meinte Szolkowy, dem Teamarbeit ganz wichtig ist. So werde er Skeptikern wenig Angriffsfläche geben.

Weil sich die deutschen Meister Mari Vartmann/Aaron van Cleave nach der WM Ende des Monats in Shanghai trennen, ist Eile geboten, neue Verbindungen mit talentierten Einzelläufern herzustellen. Vartmann wird demnächst mit Ruben Blommaert in Oberstdorf ein Gespann bilden. Trainiert wird das Paar von Jung-Coach Daniel Wende.

Zuversichtlich ist Dönsdorf bei der Starterlaubnis für Aljona Savchenko mit dem Franzosen Bruno Massot. Bei der WM in China Ende des Monats sei ein Gespräch mit dem französischen Verband vereinbart. Wenn man zu keiner Einigung komme, werde die DEU den Weltverband einschalten, damit die Ex-Partnerin von Szolkowy nach einem Jahr obligatorischer Sperre mit Massot Wettkämpfe laufen darf. „Ich bin da ganz zuversichtlich“, sagte Dönsdorf.

Gleichzeitig stellte die DEU ein Top-Team bis zu den Winterspielen 2018 vor. Angeführt von dem EM-Sechsten Peter Liebers werden sieben Sportler besonders gefördert. Erfolgsabhängig kann der Jahreszuschuss bis zu 10 000 Euro betragen. Neue Wege will der klamme Verband auch in der Trainingswissenschaft und im Veranstaltungsbereich gehen. „In den Einzeldisziplinen sind wir gut aufgestellt, aber in der Trainerausbildung müssen wir zulegen“, sagte Dönsdorf.