Pechstein glänzt im Damen-Trio: Platz zwei

Heerenveen (dpa) - Sie rissen die Arme in die Höhe und hüpften vor Freude durch die Thialf-Arena: Das deutschen Damen-Trio hat mit Platz zwei in der Team-Verfolg für die größte Überraschung beim Eisschnelllauf-Weltcup in Heerenveen gesorgt.

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Geführt von der 42 Jahre alten Claudia Pechstein, lief der Berlin-Express mit Bente Kraus und Isabell Ost in 3:01,95 Minuten eine Glanzzeit. Schneller war auch ohne Olympiasiegerin Ireen Wüst nur das überragende Team der Niederlande in 2:59,66 Minuten.

„Das Ziel war das Podium, wir haben das Beste draus gemacht“, meinte Pechstein schmunzelnd. Und Bente Kraus gab die Devise aus: „Jetzt haben wir auch bei der WM im Februar an gleicher Stelle die Chance auf eine Medaille.“ Beeindruckt von der Teamleistung zeigte sich Cheftrainer Markus Eicher. „Das war ein Superlauf von den Dreien“, lobt der Inzeller.

Damit belegten die Deutschen auch in der Weltcup-Gesamtwertung den zweiten Platz hinter den Niederlanden und qualifizierten sich souverän für die Team-Verfolgung bei den Weltmeisterschaften. Zuvor hatten die Deutschen in Obihiro Rang drei und in Berlin Platz fünf belegt.

Dicht am Podest landete auch wieder Samuel Schwarz auf der 1000-Meter-Strecke. 1:09,39 Minuten reichten für ihn beim dritten Sieg des Russen Pawel Kulischnikow (1:08,77) zu Platz fünf. Nico Ihle, der in der Vorwoche mit seinem ersten Weltcupsieg in Berlin die Konkurrenz verblüfft hatte, reichte es in dem engen Rennen zeitgleich mit zwei weiteren Läufern diesmal nur zu Rang neun (1:09,52). In der Gesamtwertung rangiert Schwarz, der in keinem Rennen bisher schlechter als Sechster war, nun hinter Kulischnikow (350 Punkte) und dem in Heerenveen zweitplatzierten Kjeld Nuis (Niederlande/251) auf dem dritten Rang (245) unmittelbar vor dem Ihle (196).

Zu ihrer besten Saisonzeit über 1000 Meter sprintete die Erfurterin Judith Hesse, die auf Rang sechs ihre beste Platzierung des Winters verbuchte. „So schnell war ich selten in Europa. Das gibt mir Motivation für die zweiten 500 Meter am Sonntag“, meinte die kleine Thüringerin nach ihren 1:16,12 Minuten. Tags zuvor hatte sie ihre Top-Form mit einem dritten Platz im ersten 500-Meter-Sprint unter Beweis gestellt. Heather Richardson (1:14,63) und Brittany Bowe (1:14,68) sicherten den USA-Doppelerfolg, für Lokalmatadorin Wüst blieb nur der vierte Platz.

Unzufrieden war auch Patrick Beckert nicht, obwohl seine gute Zeit von 6:24,78 Minuten gegen die überragenden Niederländer nur zu Platz acht reichte. „Ich bin noch nicht topfit, aber es ging nach meiner Erkältung schon viel besser als vorige Woche“, sagte der deutsche Meister aus Erfurt. Gleich zu viert stürmten die Oranjes auf die ersten vier Plätze: Olympiasieger Sven Kramer lief als Sieger in 6:12,74 Minuten nur rund zwei Sekunden an seinem Bahnrekord vorbei