Dopfer und Neureuther im Pech - Hirscher-Party
Schladming (dpa) - Fritz Dopfer nutzte die Slalom-Serie für Eigenwerbung, dagegen missglückte der Torlauf-Monat für Felix Neureuther nach einem verheißungsvollen Auftakt.
Auf Platz zwei Anfang des Monats im Slalom von Zagreb folgten drei Nullnummern und ein fünfter Platz in Wengen - und der auch noch hinter seinem Teamkollegen. Dopfer fuhr beim Klassiker indes erstmals auf das Podest im Torlauf, in dem er sich mit den Plätzen sechs, drei und neun in der Weltspitze seiner zweiten Disziplin behauptete. Umso mehr schmerzten da das doppelte Ausscheiden von Zagreb und erst recht bei der Flutlicht-Party in Schladming.
„Das nagt sehr, wenn man die Stimmung sieht und was man hätte erreichen können. Am Ende stehen null Punkte da, das ist bitter“, gestand der zweimalige Podestfahrer Dopfer. Als Dritter des ersten Durchgangs steuerte er im Finale Bestzeit an, als er einfädelte. „Man kann keinen Vorwurf machen, aber gelegentlich ist man mal ein bisschen böse mit dem Schicksal. Aber das gehört ja auch zum Sport“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, „In Schladming bringen wir einfach kein Ergebnis zusammen und so nah wie dieses Jahr waren wir dort noch nie dran.“
So bleibt der fünfte Platz Neureuthers aus dem Jahr 2008 bei dem Party-Event mit rund 50 000 Zuschauern die Bestleistung der jüngeren Vergangenheit. Dagegen durfte rot-weiß-rot wieder einmal jubeln, zum fünften Mal seit 2007. Marcel Hirscher feierte seinen ersten Heimsieg. „Ich war sehr emotional während der Nationalhymne“, sagte der sechsmalige Saisonsieger. Zwar machte er Boden auf den viertplatzierten Kroaten Ivica Kostelic im Kampf um den Gesamtweltcup gut, aber daran mag der 22-Jährige keine großen Gedanken verschwenden. Im Kampf um die Slalom-Kugel führt Kostelic, der wegen seiner Aussagen in der ausgeräumten Einfädler-Affäre in Schladming ausgebuht wurde, ebenfalls.
Nach zwei Podestplätzen in diesem Winter muss Neureuther erst einmal lange warten, bis er es beim nächsten Torlauf am 19. Februar in Bansko wieder besser machen kann. „Er hat eine sehr hohe Grundschnelligkeit, aber er muss das Thema skitechnisch in den Griff bekommen“, betonte Maier. Denn die jüngsten Fehler seien „ähnlich“ gelagert gewesen. Dem Selbstvertrauen seines Technik-Asses würden die jüngsten Ausscheider keinen Knacks geben, meinte Maier. Aber geknickt war Neureuther nach dem Aus dennoch und fand den Fehler vor der Traumkulisse „doppelt bitter“.
Am Wochenende geht es mit den schnellen Disziplinen im Weltcup weiter. Für die Herren stehen Abfahrt und Super-G in Garmisch-Partenkirchen an, die Damen gehen bei zwei Super-Kombinationen und einer Abfahrt in St. Moritz an den Start. Viktoria Rebensburg lässt die Station in der Schweiz zugunsten einer Pause fürs Training aus.