Jankas Traum-Comeback: Sieg nach Herz-OP
Kranjska Gora (dpa) - Was für ein Comeback! Zehn Tage nach einem operativen Eingriff am Herzen ist Carlo Janka beim Riesenslalom in Slowenien wieder an die Spitze eines Weltcup-Rennens gefahren.
Der Olympiasieger aus der Schweiz gewann in Kranjska Gora vor dem überraschend starken französischen Jungspund Alexis Pinturault und Weltmeister Ted Ligety (USA). Fritz Dopfer verbuchte auf Platz zwölf zwar sein bestes Weltcup-Ergebnis, aber verpasste ebenso wie Felix Neureuther auf Rang 19 die Qualifikation für das Saison-Finale im Riesentorlauf Mitte März auf der Schweizer Lenzerheide. Dort dürfte der mit 77 Punkten Vorsprung führende Ligety die kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung einfahren.
In der Heimat will Janka Mitte März nach seiner beeindruckenden Rückkehr wieder zuschlagen. Jetzt erstaunte er schon einmal alle. „Nach dem Herzeingriff wieder ganz oben zu sein, ist natürlich wunderschön für mich. Es ist perfekt für mich, ein super Comeback“, sagte der oft wegen seiner zurückhaltenden Emotionen als „Iceman“ bezeichnete Janka. Die bisherige Saison sei nicht das „Gelbe vom Ei“ gewesen. Angespannter als sonst, räumte der 24-Jährige am Vorabend ein, sei er in das Rennen gegangen. Kein Wunder, war er doch erst am 23. Februar am Herzen operiert worden.
Bei dem zweistündigen Eingriff wurden damals überflüssige Reizleitungsbahnen am Herzen unterbrochen. Wegen dieser Leitungen hatte sich Jankas Herzfrequenz unter Belastung und Stress nicht normal verhalten. Ursprünglich war die Operation erst nach dem Saisonende geplant gewesen. „Der Zeitpunkt war nach der WM in Garmisch gerade passend und darum haben wir uns entschieden, den Eingriff vorzunehmen“, hatte Janka den vorgezogenen Schritt begründet.
Neureuther biss sich nach vier Tagen Krankheit beim Rennen zwar durch, war aber mit seinem Abschneiden nicht zufrieden. „Es hat sich nicht gelohnt, ich habe zu viele Fehler gemacht im zweiten Durchgang“, sagte der 26-Jährige, der vor einer Woche Kombi-Zweiter in Bansko geworden war. Nun will er im Slalom am Sonntag noch einmal angreifen.
Im Torlauf will auch Dopfer seine gute Form bestätigen. In Kranjska Gora, wo er vor einem Jahr als 17. erstmals in die Punkte gefahren war, gab es diesmal sein bestes Ergebnis. Er ließ durch die zweitbeste Laufzeit einmal mehr erkennen, dass er reichlich Potenzial hat.