Riesch ohne Podest zur Sportlerehrung - Kombi-5.
Val d'Isère (dpa) - Zwar fuhr Maria Riesch im abschließenden Kombinations-Slalom noch von Platz 16 auf 5 vor - aber über das verpasste Podest und die Abfahrts-Enttäuschung mit Rang 24 konnte das auch nicht hinwegtrösten.
„Irgendwie ist das nicht so mein Berg, ich hab hier noch nie ein gutes Ergebnis gefahren außer letztes Jahr in der Kombi als Zweite“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin. „Man wünscht sich was anderes. Ein fünfter Platz ist nicht schlecht, aber mein Anspruch ist es, um den Sieg mitzufahren. Davon war ich heute weit weg.“ Die Siege gingen in beiden Rennen an die Amerikanerin Lindsey Vonn, die auch die Führung im Gesamtklassement mit drei Pünktchen Vorsprung übernahm.
„Die Punkte sind im Moment noch egal“, sagte Vonn, die gerade in den USA für ihre Erfolge gekürt worden war und der Freundin für den Blitztrip nach Baden-Baden zur Sportlerehrung die Daumen drückte. Mit Erfolg. Wie im Vorjahr ging es für Riesch per Hubschrauber nach Annecy, dann weiter mit dem Privatjet eines Sponsors zum Gala-Abend, wo sie zur „Sportlerin des Jahres“ geehrt wurde. Vielleicht, sagte die Partenkirchenerin nach der Kombination und vor der Auszeichnung, „fällt es mir danach leichter einen Haken hinter die beiden Tage zu machen.“
Das hatte Gina Stechert ein bisschen schneller geschafft, denn ihr Rang 22 in der Abfahrt war ebenso nicht zufriedenstellend wie die verpassten Kombi-Punkte von Isabelle Stiepel und Katharina Dürr. Und im Super-G der Kombination konnte Stechert nur knapp einen Sturz verhindern. „Ich hab Glück gehabt, dass es mich nicht geschmissen hat. Vielleicht muss ich mir das jetzt vor Augen halten“, tröstete sie sich.
Platz fünf heiterte Riesch nicht sonderlich auf, auch wenn sie über die Aufholjagd nicht meckern wollte. Ohne den Fehler bei der angriffslustigen Fahrt im Slalom, der sie für vier Tore aus dem Takt brachte, wäre gar das Podest möglich gewesen. „Es gibt solche Wochenenden oder solche Orte, wo es nicht läuft. Meist ist es eine Kombination aus einigen Kleinigkeiten - und die können sich in der Summe fatal auswirken“, sagte die 26-Jährige, die nicht so richtig mit den Bedingungen zurecht kam und offenbar auch nicht das beste Material hatte.
So schlimm muss man die Ergebnisse aus dem WM-Ort von 2009 in einer bislang insgesamt erfolgreichen Saison nicht sehen. Aber der Riesenslalom von St. Moritz vor einer Woche und das Wochenende in den Savoyen waren schon Stimmungsdämpfer im Winter mit bislang neun Podestplätzen, fünf davon für Riesch. „Das Ergebnis der Frauen war schon ein bisschen enttäuschend. Aber auch das muss man ihnen mal zugestehen“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Es gehören aber auch Niederlagen dazu, darin zeigt sich der Charakter.“
Nach den zwei Niederlagen auf „ihrer“ Strecke in Lake Louise freute sich Vonn über die Rückkehr an die Spitze. „Endlich ein Sieg. Das ist super, der erste Abfahrtssieg der Saison“, sagte die Amerikanerin, die der deutschen Freundin das Rote Trikot der Führenden in der Disziplin-Wertung wieder abgeluchst hatte. „Ich hoffe, ich kann es bis zum Saisonende auch behalten.“ Vonn siegte vor den Schweizerinnen Nadja Kamer und Lara Gut, die für zwei Rennen nach Weihnachten wegen disziplinarischen Gründen intern vom Verband gesperrt wurde.