Starker Neureuther-Auftritt in Levi - Platz drei

Levi (dpa) - Mit Grimassen für die Fernsehkameras hielt sich Felix Neureuther im Zielraum bei Laune. Dort sah der 30-Jährige, wie ein Konkurrent nach dem anderen im ersten Weltcup-Slalom der Alpin-Saison im finnischen Levi an seiner Bestmarke scheiterte.

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Nur der norwegische Tagessieger Henrik Kristoffersen und Österreichs Ski-Star Marcel Hirscher waren noch etwas schneller als Neureuther. Und das, obwohl der 30-Jährige angesichts seiner noch immer nicht ganz überstandenen Rückenprobleme und erheblichen Trainingsrückstands gehandicapt gestartet war. „Bis vor ein paar Tagen hätte ich nie gedacht, dass ich hier auf dem Podium stehen kann. Das ist für mich eine sehr, sehr große Überraschung“, gestand Neureuther selbst.

Im 180. Weltcuprennen seiner Karriere war es der 30. Podestplatz für den Mann aus Garmisch-Partenkirchen, der seinen Saisonstart vor drei Wochen im österreichischen Sölden noch verletzungsbedingt hatte absagen müssen. „Das Podium war völlig unvorhersehbar und zeigt, dass Felix ein außergewöhnlicher Wettkampftyp ist“, lobte Wolfgang Maier, Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV).

Neben Neureuthers starkem dritten Platz gab's auch noch zwei weitere Top-15-Resultate zu bejubeln: Fritz Dopfer landete auf Platz sechs; und Philipp Schmid verbesserte sich im Finaldurchgang noch von Rang 21 auf 14. In der internen Qualifikation vor Levi hatte sich der Bayer gegen Stefan Luitz durchgesetzt und deshalb überhaupt erst den Startplatz erhalten. „Das war eine Hammervorstellung von ihm“, lobte Alpinchef Maier den Mann aus Oberstaufen, der sich auch selbst „voll zufrieden“ zeigte. „Das Ziel war natürlich, Weltcup-Punkte zu sammeln. Platz 14 ist top für mich“, sagte Schmid.

Im Mittelpunkt aber stand Neureuther, der neben einigen anderen Kontrahenten auch Teamkollege Dopfer im zweiten Durchgang noch überholte. Obwohl angesichts des Trainingsrückstands natürlich noch „längst nicht alles perfekt ist“, wie er betonte. „Man hat ihm den Trainingsrückstand noch angemerkt, erst in den letzten zwei Tagen hat er das Gefühl wieder so richtig gefunden“, sagte Herren-Bundestrainer Mathias Berthold. Trotz der widrigen Umstände präsentierte sich Neureuther erstaunlich gut. „Schon der erste Lauf war sehr positiv, im zweiten hat er dann noch mal einen draufgelegt“, lobte Berthold.

Im Kampf um den Tagessieg und ein Rentier, das die Levi-Sieger traditionell neben dem Preisgeld erhalten, setzte sich der Norweger Kristoffersen nach einer furiosen zweiten Fahrt durch. Selbst Marcel Hirscher, der zuletzt beinahe unbezwingbare Österreicher, konnte da nicht ganz mithalten und wurde um 0,12 Sekunden distanziert.