Frenzel auch in Sapporo bester Kombinierer
Sapporo (dpa) - Für Eric Frenzel ist der dritte Gewinn der Großen Kristallkugel in der Nordischen Kombination zum Greifen nah. Mit seinem Sieg im ersten von zwei Weltcups im japanischen Sapporo machte der Oberwiesenthaler dort weiter, wo er am vergangenen Wochenende in Seefeld aufgehört hatte.
Vier Erfolge in Serie bedeuten eine komfortable Führung im Gesamtweltcup. „Jetzt ist er wieder der Dominator wie in den vergangenen Jahren“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der aus der Heimat die Ergebnisse begutachtete.
Der überragende Frenzel wusste auch den Angriff der Norweger zu parieren, die mit Jan Schmid, Havard Klemetsen und Miko Kokslien gleich drei Athleten hinter dem Deutschen platzierten. Doch sie waren machtlos, als sich der 26-Jährige kurz vor dem Ziel mit einem energischen Antritt absetzte und letztlich ungefährdet mit fünf Sekunden Vorsprung gewann.
Dabei hatte es auf der Schanze für Frenzel ein paar Probleme gegeben. „Wir haben nach dem verunglückten Provisorischen Wettkampfsprung am Donnerstag lange mit ihm an der Veränderung der Anfahrtshocke gefeilt. Bei extrem schwierigen Bedingungen mit dichtem Schneefall und wechselnden Winden hat er es sehr gut umgesetzt“, berichtete Weinbuch-Stellvertreter Ronny Ackermann. Rang sechs nach dem Springen mit 47 Sekunden Rückstand auf Sprung-Sieger Yoshito Watabe bedeuteten eine gute Ausgangsposition, zumal die vor ihm Platzierten keine überragenden Läufer waren.
Im 10-Kilometer-Lauf hatte Frenzel bereits nach der Hälfte die Lücke geschlossen und sich dann mit dem Norweger-Trio abgesetzt. „Das hat er taktisch wieder ganz stark gemacht. Er weiß mittlerweile genau, wie, wann und wo er antreten muss“, lobte Ackermann. „Das war alles andere als einfach. Deshalb bin ich sehr zufrieden, zumal ich nach acht Jahren sehr gern wieder nach Japan gekommen bin“, erklärte der Olympiasieger und zweimalige Weltmeister.
Frenzel hat im Gesamtweltcup nach zehn von 18 Rennen inzwischen 245 Punkte Vorsprung vor Fabian Rießle. Der Schwarzwälder trat nach einem missglückten Sprung auf nur 102 Meter bei 3:22 Minuten Rückstand nicht mehr zum Lauf an. „Wir sind uns einig, dass wir die Athleten schonen, wenn es aussichtslos ist. Angesichts der Wettkampfdichte in diesem Monat und der WM im Februar ist eine solche Maßnahme sehr wichtig“, betonte Ackermann. Rießle war ein Opfer des Windes geworden. Zuvor hatte er stabile Sprünge gezeigt und sich in eine Favoritenrolle geschoben. So war Platz fünf für Johannes Rydzek das zweitbeste deutsche Resultat.