Langläuferin Fessel in Kuusamo Neunte - Björgen siegt
Kuusamo (dpa) - Fast erfrorene Finger, ein Kribbeln in den Füßen und doch glücklich: Nicole Fessel hat beim Langlauf-Weltcup im finnischen Kuusamo mit Platz neun über fünf Kilometer im freien Stil für ein Ausrufezeichen gesorgt.
Und nicht nur sie: Auch Katrin Zeller und Denise Herrmann überzeugten mit den Plätzen 14 und 15, wenngleich sie alle der bereits wieder dominierenden Marit Björgen aus Norwegen nicht annähernd folgen konnten. Björgen feierte ihren dritten Saisonsieg und blieb saisonübergreifend zum sechsten Mal hintereinander ungeschlagen.
Die deutschen Herren dagegen kommen noch nicht in Fahrt. Über zehn Kilometer war der Frankenhainer Jens Filbrich als 22. bester DSV-Skilangläufer. Von den insgesamt acht gestarteten Deutschen kam nur noch Tobias Angerer als 29. in die Punkte. Den Sieg holte sich der Russe Alexander Legkow vor dem Norweger Petter Northug, der damit zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden von einem Russen bezwungen wurde. Im Sprint am Freitag schaffte das Olympiasieger Nikita Krjukow.
„Es gab mehr Licht als Schatten“, resümierte Bundestrainer Frank Ullrich, lobte aber besonders den Auftritt der Damen: „Das war eine tolle Leistung.“ Mit Blick auf das Herren-Ergebnis gab der Coach zu bedenken, dass die Leistungsdichte sehr hoch ist. „Das kenne ich schon vom Biathlon. Aber im Langlauf ist es noch extremer. Hier liegt alles noch enger beisammen“, bemerkte Ullrich und ergänzte: „Heute waren von unseren Leuten vier konkurrenzfähig, die anderen schaffen es auch noch.“
Nicole Fessel bibberte noch lange nach dem Zieleinlauf. „Auf dem letzten Kilometer habe ich so sehr gefroren. Meine Finger waren hart wie Stein, ich dachte, sie brechen ab“, erzählte Fessel, die bei Temperaturen um minus 15 Grad bei der letzten Zwischenzeit sogar noch Vierte war.“ Mit Platz neun hat sie die halbe WM-Norm in der Tasche.
Fessels Zufriedenheit konnte Tobias Angerer nicht teilen. „Mir hat durch die Krankheit die letzte Woche gefehlt, das Stehvermögen fehlte. Man muss die zehn Kilometer mit Vollgas angehen, aber ich habe es nicht durchgebracht“, analysierte Angerer sein Rennen. Jens Filbrich hofft, nun am Sonntag über die 15 Kilometer im klassischen Stil vorn angreifen zu können.