Saison-Ziel verpasst: Angerer nicht in Top Ten
Falun (dpa) - Das Lächeln von Tobias Angerer nach dem Zieleinlauf beim Weltcup-Finale der Langläufer wirkte gequält. Platz 17 war nicht das, was der Oberbayer erreichen wollte. Vor allem deshalb, weil er damit sein persönliches Saisonziel knapp verfehlte.
In der Schlussrechnung fehlten 29 Punkte zu einem Platz unter den besten zehn im Gesamtweltcup. Mit dem Ausgang an der Spitze hatte Angerer ohnehin nichts zu tun. Der Schweizer Dario Cologna demonstrierte seine Extra-Klasse mit den Siegen am Samstag und Sonntag und dem souveränen Gewinn des Gesamtweltcups.
„Ich hatte mir von dem letzten Wettkampf der Saison schon mehr versprochen als Platz 17. Und ich bin auch nicht sonderlich glücklich, dass ich Platz zehn im Gesamtweltcup nicht geschafft habe“, meinte Angerer. Er war sowohl am Samstag als auch am Sonntag auf Angriff gelaufen, musste seinem hohen Anfangstempo aber Tribut zollen. Zumal die Bedingungen in Falun mit tiefem, stumpfem und schmutzigem Schnee bei vorfrühlingshaften Temperaturen alles andere als gut waren. „Er hat es versucht, aber Rönning hatte ja schon eine Minute Vorsprung. Er war zum Ende der Saison hin einfach der Stärkere“, kommentierte Bundestrainer Jochen Behle.
Angerer wollte sich seine Saison aber nicht schlechtreden lassen. „Ich bin auf einem guten Weg, habe meine drittbeste Punktzahl im Gesamtweltcup überhaupt erreicht. Ich werde weiter hart arbeiten“, sagte der seit vorigem Frühjahr in Eigenregie arbeitende Vachendorfer. Reserven hat er für sich in der Ausdauer erkannt. „Gerade auf den letzten Kilometern bei Massenstartrennen hatte ich nicht mehr viel zum Zusetzen. Da muss ich mit erhöhten Trainingsintensitäten etwas tun und auch auf dem Kraftsektor noch einmal zulegen“, betonte Angerer.
Er war der beständigste deutsche Läufer in dem Winter ohne internationale Höhepunkte. Die Trainer hatten wie die Athleten auch einiges probiert, junge Läufer bekamen mehr Einsatzmöglichkeiten. Dafür bedankten sich Hannes Dotzler (Sonthofen), Tim Tscharnke (Biberau) und teilweise Thomas Bing (Dermbach) mit überraschend starken Leistungen. „Sie haben für die Zukunft einige Ausrufezeichen gesetzt und die Alten schön gefordert“, lobte Behle.