Freund startet Jagd nach Tournee-Triumph
Oberstdorf (dpa) - Mit breiter Brust startet Severin Freund die Jagd nach dem ersten deutschen Triumph bei der Vierschanzentournee seit 14 Jahren.
Der zweite Platz in der Qualifikation für das Auftaktspringen am Dienstag in Oberstdorf hat den Skisprung-Weltmeister in seinem Glauben bestärkt, den Millionen Fans nach dem Grand Slam von Sven Hannawald 2001/02 endlich wieder einen Gesamtsieg bescheren zu können.
„Ich hoffe, auf das Podest springen zu können“, sagte Freund vor dem ersten Showdown im Allgäu. Entscheidende Bedeutung misst er dem Auftakt-Wettbewerb aber nicht zu. „Ich glaube nicht, dass das Ergebnis über den Tourneesieg entscheiden wird. Es ist nur ein Wettkampf von vier“, erklärte der Team-Olympiasieger.
Im Duell mit Weltcup-Spitzenreiter Peter Prevc aus Slowenien, der die Ausscheidung für sich entschied, will sich der deutsche Topspringer aber auf keinen Fall abhängen lassen. „Wenn man in Oberstdorf schon vorne landet, hat man eine gute Ausgangsposition für die nächsten Wettkämpfe“, sagte Freund. „Wichtig ist, dass der Abstand nach vorne von den Punkten her nicht zu groß wird. Wenn man bis auf zehn Punkte dranbleibt, wäre das schon einmal schön.“
Freund weiß aus leidvoller Erfahrung nur zu gut, dass man die Tournee in Oberstdorf nicht gewinnen, aber sehr wohl verlieren kann. Das war ihm im Vorjahr passiert, als er nur 13. wurde. „Wenn Peter am Ende 30 Punkte Vorsprung hat, wäre es für das gesamte Feld bitter. Man hat in dieser Saison bereits gesehen, dass das möglich ist. Ich gehe aber nicht davon aus, solange die Bedingungen stabil bleiben“, sagte er.
Beim Auftakt sind insgesamt zehn deutsche Springer vertreten. Neben Freund tragen vor allem Andreas Wellinger und Richard Freitag die Hoffnungen, für weitere Top-Platzierungen zu sorgen. Bundestrainer Werner Schuster ist optimistisch, dass seine Schützlinge beim Saison-Höhepunkt mithalten können: „Die Mannschaft hat das Zeug dazu, die Tournee erfolgreich zu gestalten.“