60 Nein-Stimmen aus Union zu Griechenlandhilfe-Verhandlungen

Berlin (dpa) - Bei der Abstimmung im Bundestag zu Verhandlungen über weitere Griechenland-Hilfen haben mehr Unionsabgeordnete als erwartet gegen die Linie von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestimmt.

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60 Abgeordnete von CDU und CSU votierten am Freitag gegen das von der schwarz-roten Bundesregierung vorgelegte Maßnahmenpaket. 5 Unions-Abgeordnete enthielten sich, wie das Parlament mitteilte.

Nach der Fraktionssitzung vom Donnerstagabend war die Union von 48 Abweichlern ausgegangen. Prominente Nein-Stimmen kamen unter anderem von Wolfgang Bosbach (CDU), Klaus-Peter Willsch (CDU) und Peter Ramsauer (CSU). Insgesamt 241 CDU/CSU-Abgeordnete stimmten mit Ja.

Bekannte Abweichler kommen aus dem Wirtschaftsflügel der Union: der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, Carsten Linnemann (CDU), Finanzausschuss-Obmann Hans Michelbach (CDU), der Unternehmer Christian Freiherr von Stetten (CDU) und die ehemalige wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Dagmar G. Wöhrl (CSU). Insgesamt 58 der 65 Unions-Abweichler wurden direkt gewählt - sie können damit leichter unabhängig von der Partei-Linie agieren als Abgeordnete, die über Parteilisten ins Parlament gekommen sind.

In der SPD-Fraktion gab es 175 Ja- und 4 Nein-Stimmen - eine vom früheren Bundesfinanzminister und Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

Die Linke stimmt zum großen Teil gegen die Verhandlungen mit 53 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. Bei den Grünen wählten 23 Abgeordnete mit Ja, 2 mit Nein und 33 enthielten sich. Eine prominente Nein-Stimme der Grünen kam vom direkt gewählten Hans-Christian Ströbele.

32 Abgeordnete nahmen am Freitag nicht an der Abstimmung teil, weil sie zum Beispiel im Urlaub waren. Das Endergebnis lautete: 439 mal Ja, 119 mal Nein, 40 Enthaltungen, keine ungültige Stimme.