IWF-Chefin Lagarde will Griechenlands Schuldenlast verringern
Paris (dpa) - Ein Hilfsprogramm für Griechenland ohne Schuldenerleichterungen kann aus Sicht von IWF-Chefin Christine Lagarde nicht funktionieren.
Im Radiosender „France's Europe1“ sagte die Präsidentin des Internationalen Währungsfonds am Freitag auf die Frage, ob die jüngste Einigung auf weitere Hilfsmaßnahmen ausreiche: „Die Antwort ist ziemlich kategorisch: Nein.“
Lagarde sagte, Erleichterungen bei der Schuldenlast seien auch eine Bedingung für eine weitere Beteiligung des Währungsfonds an den Sanierungsprogrammen. „Damit er mitmacht, muss es ein komplettes Programm geben.“ Und dazu zähle sie neben Reformen und Haushaltsdisziplin in Griechenland auch eine Verringerung der Schuldenlast.
Nach aktuellen IWF-Schätzungen klettern die Schulden Griechenlands in den kommenden zwei Jahren auf nahe 200 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Die jüngsten Vereinbarungen mit der Regierung in Athen umfassten zwar „im Prinzip“ eine Schuldenerleichterung, allerdings gebe es keine Festlegung auf das Volumen, sagte Lagarde. Denkbar sind nach ihren Worten eine Verlängerung der Laufzeiten oder niedrigere Zinsen.
Die Bereitschaft zu zusätzlichen Erleichterungen - etwa längeren Kreditlaufzeiten - haben die Europartner bereits betont. Einen echten Schuldenschnitt schließen sie aber aus.