Chronologie: Die USA als Vermittler im Nahost-Konflikt

Berlin (dpa) - Die USA haben schon mehrfach versucht, im Konflikt ihres Verbündeten Israel mit den Palästinensern zu vermitteln. Wesentliche Fortschritte gab es auch dank norwegischer Hilfe:

September 1982: Vier Jahre nach dem von Washington vermittelten ägyptisch-israelischen Friedensvertrages schlägt US-Präsident Ronald Reagan einen Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten und die Selbstverwaltung der Palästinenser vor. Der Plan scheitert, weil die Palästinenser einen unabhängigen Staat verlangen, was Israel ablehnt.

September 1993: In Washington unterzeichnen PLO-Chef Jassir Arafat und der israelische Ministerpräsident Izchak Rabin im Beisein von US-Präsident Bill Clinton das Oslo-Abkommen. Unter Vermittlung von Norwegen akzeptiert Israel die PLO als Vertreter der Palästinenser. Die PLO streicht aus ihrer Charta alle Passagen, die die Vernichtung Israels als Ziel enthalten.

September 1995: In Ägypten wird das Abkommen „Oslo II“ unterschrieben, das den Palästinensern die Autonomie über etwa ein Drittel des Westjordanlandes zuspricht.

Oktober 1998: In den USA wird ein Abkommen über den Abzug der Israelis aus weiteren palästinensischen Gebieten geschlossen.

Juli 2000: In Camp David scheitert der Nahost-Gipfel mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und Arafat. Clinton kann den Streit über den Status Jerusalems nicht schlichten.

Juni 2003: Auf Druck von Präsident George W. Bush bekräftigen Israel und die Palästinenser ihr Bekenntnis zum Nahost-Friedensplan, der einen unabhängigen Palästinenserstaat vorsieht.

November 2007: Bush vermittelt eine Vereinbarung des israelischen Regierungschefs Ehud Olmert mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas über direkte Friedensgespräche, die in Jahresfrist eine Zwei-Staaten-Lösung bringen sollen. Die Initiative scheitert, auch weil Olmert nach Korruptionsvorwürfen sein Amt niederlegen muss.

Mai 2009: US-Präsident Barack Obama fordert von Israels neuem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einen Siedlungsstopp. Das Verhältnis der beiden ist frostig.

September 2010: Netanjahu und Abbas sprechen in Washington über eine Zwei-Staaten-Lösung. Wochen später brechen die Palästinenser die Gespräche ab, weil Israel sich weigert, einen zehnmonatigen Baustopp in den Siedlungen zu verlängern.

Mai 2011: In Kairo schlägt Obama Nahost-Friedensgespräche auf Basis der Grenzen vor dem Sechstagekrieg 1967 vor.

Januar 2012: Israelis und Palästinenser sprechen wieder miteinander. Sie können sich aber nicht auf Bedingungen für eine Wiederaufnahme regelrechter Friedensgespräche einigen.

November 2012: Die UN erkennen Palästina als Beobachterstaat an - gegen den Widerstand der USA. Israel reagiert mit der Ankündigung, Tausende neue Wohnungen im besetzten Westjordanland zu bauen.

19. Juli 2013: Zum Abschluss seiner sechsten Vermittlungsreise in fünf Monaten kündigt US-Außenminister John Kerry den Durchbruch an: Israel und Palästinenser seien wieder zu direkten Gesprächen bereit.