Ecuador rückt von Snowden ab
London (dpa) - Ecuador rückt immer weiter vom US-Geheimdienstler Edward Snowden ab. Präsident Rafael Correa sagte in einem Interview mit der Zeitung „The Guardian“, sein Land habe dem US-Informanten nie zur Flucht verhelfen wollen und prüfe einen Asylantrag derzeit noch nicht.
Snowden müsse erst ecuadorianisches Territorium erreichen, ehe das Land einen Asylantrag bearbeiten könne. Russland sei nun am Zuge. „Sind wir dafür verantwortlich, ihn nach Ecuador zu bringen? Das ist nicht logisch“, sagte Correa. Es liege an Russland, Snowden ein Reisedokument auszustellen.
Die USA haben den Reisepass des 30-jährigen Amerikaners für ungültig erklärt. Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter sitzt im Transitbereich des Moskauer Flughafen Scheremetjewo fest. Correa sagte, seine Regierung habe Snowden mit der Ausstellung von vorübergehenden Reisedokumenten nicht zur Flucht aus Hongkong verhelfen wollen. „Das war ein Fehler unsererseits.“