Experte: Keine absolute Sicherheit vor Anschlägen

Frankfurt/Potsdam (dpa) - Absolute Sicherheit vor Anschlägen ist in Deutschland nach Experten-Ansicht nicht möglich. „So etwas lässt sich in einer freien und offenen Gesellschaft nicht gänzlich verhindern“.

Das sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für den Bezirk Bundespolizei, Josef Scheuring, am Donnerstag in Potsdam der Nachrichtenagentur dpa. „Ein Anschlag kann im Prinzip überall erfolgen.“ Ein 21 Jahre alter Mann aus dem Kosovo hatte am Mittwoch auf dem Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten erschossen und zwei schwer verletzt.

„Aus den Anschlägen dürfen sich nicht Angstszenarien entwickeln“, gab Scheuring zu Bedenken. „Wir dürfen uns nicht so sehr in die Defensive drängen lassen. Wichtig ist, dass die Bevölkerung hochsensibel ist und Auffälligkeiten meldet.“

Grundsätzlich gebe es zwar die Möglichkeit, bereits an Autobahnabfahrten zu möglichen Angriffszielen Kontrollstellen einzurichten. Dies werde im Ausland auch schon praktiziert. „Wir verlegen damit den Gefahrenbereich aber nur ein Stück weg. Selbst das könnte Anschläge nicht verhindern“, meinte der 57-Jährige. Abgesehen davon würde eine solche „logistische Herausforderung einen immensen Personalaufwand erfordern“.

Der Anschlag am Flughafen verdeutlicht nach Ansicht Scheurings, dass alle Bereiche eines derartigen Areals mit vielen Menschen gefährdet sind. „Das macht die Sicherung noch schwieriger.“