Zu Vorwürfen gegen Weil Gabriel: „Hätte mich exakt genauso verhalten“
Kirchheim unter Teck (dpa) - Im Streit um eine Rede des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil zur VW-Abgasaffäre hat sich Außenminister Sigmar Gabriel (beide SPD) hinter seinen Parteikollegen gestellt.
Das Verhalten Weils bezeichnete als „völlig normal“.
„Die Vorwürfe gegenüber Herrn Weil finde ich abenteuerlich. Ich hätte mich - ich war Ministerpräsident in Niedersachsen, ich war auch mal im Aufsichtsrat bei VW - exakt genauso verhalten“, sagte Gabriel am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in Kirchheim unter Teck.
Weil hatte eine Regierungserklärung zur VW-Affäre im Oktober 2015 vorab zur Abstimmung an den Autokonzern geben. Die „Bild am Sonntag“ berichtete, VW habe den Text zugunsten des Konzerns verändert. Weil wies Vorwürfe zurück, er habe sich durch VW beeinflussen lassen.
„Nicht die Regierungserklärung zu dem Thema rechtlich abzustimmen mit dem Unternehmen, wenn er das nicht gemacht hätte, das wäre ein Vorwurfsgrund gewesen. Alles andere ist völlig normal“, sagte Gabriel. Zugleich machte er der CDU schwere Vorwürfe: „In Niedersachsen haben wir ja Erfahrung damit, dass die CDU versucht, sich auf nicht ganz anständigen Wegen zur Macht zu schleichen. 1976 sind zwei Stimmen gekauft worden mitten in der Periode, damit Herr Albrecht Ministerpräsident werden konnte.“