Griechen müssen mit Steuererhöhungen rechnen

Athen (dpa) - Im Kampf gegen die Pleite ihres Landes kommen auf die Griechen empfindliche Steuererhöhungen zu.

Je nach Einkommensklasse müssen sie eine Solidaritätssteuer zwischen ein und vier Prozent ihres Einkommens zahlen. Das teilte der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos am Donnerstag in Athen mit.

Für alle Minister, Parlamentarier, höhere Beamte und andere gewählte Personen, wie Bürgermeister, soll die Solisteuer fünf Prozent des Jahreseinkommens betragen. „Das ist aber nicht genug“, sagte Venizelos. Freiberufler wie Rechtsanwälte, Klempner, Elektriker werden außer den normalen Steuern zusätzlich 300 Euro an den Staat zahlen müssen. Betroffen sind davon rund 550 000 Personen.

Außerdem wird der Steuerfreibetrag von bisher 12 000 Euro auf 8000 gesenkt. Ausgenommen sind Rentner über 65 Jahre und junge Arbeitnehmer bis zum 30 Lebensjahr.

Das Programm, das zudem den Verkauf von Staatsbesitz im Volumen von 50 Milliarden Euro vorsieht, soll bis Ende kommender Woche vom Parlament gebilligt werden. Die EU macht weitere Hilfszahlungen und ein neues Rettungspaket davon abhängig.

Venizelos kündigte glaubwürdiges neues Steuergesetz an, das die Steuerhinterziehung unterbinden soll. Außerdem soll eine Extra- Immobiliensteuer erhoben werden für Besitz, dessen Wert die 200 000 Euro übertrifft. Eine „große Intervention“ werde es im staatlichen Bereich geben, teilte der Minister mit, ohne Angaben über die Höhe der Lohn-Einschnitte für die Staatsbediensteten zu machen.