Hintergrund: Die russische Sojus
Moskau (dpa) - Die russische Sojus gilt seit Jahrzehnten als zuverlässiges Arbeitspferd der bemannten Raumfahrt.
Das in den 1960er Jahren in Moskau entwickelte und anschließend mehrfach modernisierte Raumschiff ist seit 1967 regelmäßig im Einsatz. Als Träger dient die gleichnamige Sojus-Rakete. Sie ist eine Weiterentwicklung der weltweit ersten Interkontinentalrakete R-7.
Das russische Wort Sojus bedeutet Vereinigung, Union. Bei dem Namen des Raumschiffs handelt es sich wohl auch um eine Anspielung auf die Sowjetunion, den Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken).
Experten schätzen die dreisitzige Sojus als eins der sichersten Transportmittel ein - am Anfang standen aber tragische Unfälle. 1967 und 1971 starben insgesamt vier Kosmonauten bei einer Landung.
Am 26. August 1978 war der erste deutsche Raumfahrer Sigmund Jähn von Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe aus mit einer Sojus ins All gestartet. Danach nutzten etwa die Deutschen Ulf Merbold und Thomas Reiter das russische „Taxi“ zur Internationalen Raumstation ISS. Auch der seit Ende Mai auf der ISS arbeitende deutsche Astronaut Alexander Gerst flog mit einer Sojus an seinen Arbeitsplatz im All.
Seit die USA aus Kostengründen 2011 ihre Space-Shuttle-Flotte ausgemustert hat, müssen auch Nasa-Astronauten in Sojus-Kapseln zur ISS fliegen. Pro Reise zahlt die Nasa dafür allerdings umgerechnet rund 50 Millionen Euro.