Hintergrund: Wahlbeteiligung eher schwach

Berlin (dpa) - Landtagswahlen stoßen bei den Bürgern kaum auf große Begeisterung - nur selten beteiligen sich mehr als zwei Drittel der Wahlberechtigten an ihnen.

So lag die Beteiligung bei der einzigen Landtagswahl des vergangenen Jahres in Nordrhein-Westfalen bei gerade einmal 59,3 Prozent - 3,7 Prozent niedriger als fünf Jahre zuvor.

Den Negativrekord in der deutschen Nachkriegsgeschichte hält Sachsen-Anhalt. Dort machten 2006 nur 44,4 Prozent der Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch.

In Hamburg gingen 2008 mit 63,5 Prozent so wenige Bürger wie nie zuvor bei einer Bürgerschaftswahl zu den Urnen. Am Sonntag lag die Beteiligung ähnlich niedrig. Eine Rekordbeteiligung wurde bei der Wahl im Dezember 1982 mit 84,0 Prozent erzielt.

Es gibt jedoch keinen ausgesprochenen Trend für eine sinkende Beteiligung bei Landtagswahlen. Das zeigt das Jahr 2009, als bei den Landtagswahlen im Saarland die Beteiligung um 12,1 Punkte auf 67,6 Prozent stieg, in Schleswig-Holstein legte sie um 7,0 Punkte auf 73,6 Prozent zu und in Thüringen um 2,4 Punkte auf 56,2 Prozent.

Dagegen sank bei der Bundestagswahl 2009 die Beteiligung auf 70,8 Prozent (minus 6,9).