Porträt: Katja Suding - Erfolgreiche Newcomerin
Hamburg (dpa) - Katja Suding hat es geschafft: Nach sieben Jahren außerparlamentarischer Opposition hat die FDP-Spitzenkandidatin ihre Partei laut Prognosen in die Hamburger Bürgerschaft zurückgeführt.
Dabei war die haushalts- und finanzpolitische Sprecherin lange nur Kennern ein Begriff.
Mit der 35-Jährigen hatten die Elbliberalen einen Neuanfang gewagt. Mit ihrem Lächeln lenkte sie nicht nur von innerparteilichen Querelen ab, sondern nahm wohl so die Wählerherzen ein. Damit dürfte sie auch Hoffnungen in Berlin geweckt haben. Zuletzt fuhr die FDP bundesweit desaströse Umfragewerte ein.
Suding, 1975 im niedersächsischen Vechta geboren, studierte Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Romanistik in Münster und ist heute Kommunikationsberaterin. Schon während des Studiums arbeitete sie in der PR-Branche. Seit 1999 lebt sie mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in Hamburgs westlichstem Stadtteil Rissen.
Mit ihrem politischen Engagement ließ sie sich Zeit, trat erst 2006 in die FDP ein. Ins Rampenlicht kam sie aber erst mit dem Bruch der schwarz-grünen Koalition. Die Nachricht, dass sie Spitzenkandidatin werden soll, erreichte sie im Ägypten-Urlaub.
Ihre Kandidatur war nicht unumstritten. Böse Stimmen dichteten Suding im Wahlkampf Titel wie „Westerwelles next Topmodel“ oder die „neue Waffe der Liberalen“ an. In FDP-Kreisen galt die Newcomerin als lieb und adrett, aber nicht hart genug und eher ein „neuer PR-Gag“.
Suding gibt sich dynamisch und selbstbewusst. „Ich bin gegen eine Frauenquote, starke Frauen setzen sich auch so durch.“ Als berufstätige Mutter habe sie gelernt, eigene Grenzen stets neu auszuloten. Für ihren Förderer Guido Westerwelle stand vorher fest: „In Hamburg ist Not am Mann, darum brauchen wir die beste Frau.“