Ministerpräsident Albig pocht auf Ausbau der Netze
Kiel (dpa) - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) beharrt auf einem entschlossenen Ausbau der Stromnetze. Wer Atom und Treibhausgase nicht wolle, brauche Windenergie, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa in Kiel.
„Windenergie braucht aber neue Netze - sonst steht unser Land bald ohne Strom da.“ Das geplante „SuedLink“-Kabel von Schleswig-Holstein nach Bayern sei dafür unverzichtbar.
Albig kritisierte die Forderung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), den Netzausbau erst einmal zu stoppen. Es sei zu befürchten, dass immer die nächste Wahl der Grund für den nächsten Stillstand sei, sagte Albig. So komme nur „Murks“ heraus. „Wir müssen den Menschen doch ehrlich und mit Arsch in der Hose sagen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie auch Folgen hat“, sagte Albig. „Auch Folgen, die wir alle persönlich nicht mögen. Aber an diesen Folgen stirbt keiner wegen Verstrahlung.“
Dem Argument aus Bayern, wegen der von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplanten Drosselung des Windkraftausbaus brauche man weniger Netze, widersprach Albig. Das „SuedLink“-Kabel sei das Rückgrat der Energiewende. „Ohne Rückgrat wird das nix mit einem geraden Gang.“ Er hoffe, dass auch Bayern noch die Energiewende wolle. Alles andere wäre verantwortungslos.