NRW prüft Verbrechen auf Nazi-Hintergrund

Düsseldorf (dpa) - Die nordrhein-westfälische Polizei prüft, ob weitere ungeklärte Verbrechen an Ausländern auf das Konto der Neonazi-Terrorgruppe NSU gehen.

Im Landeskriminalamt arbeite seit Freitagabend eine „deutlich zweistellige“ Zahl von Ermittlern daran, alte Fälle auf Bezüge zu dem Zwickauer Trio zu untersuchen, sagte ein LKA-Sprecher am Dienstag in Düsseldorf.

In der Landeshauptstadt steht der Bombenanschlag auf Juden an einem S-Bahnhof im Jahr 2000 im Fokus. Allerdings wird er auf der Bekenner-DVD des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) nicht erwähnt.

In Rheda-Wiedenbrück wird der Mord an einem 68-Jährigen aus der Türkei überprüft. Er war 2006 mit einem Kopfschuss ermordet worden, als er aus einer Moschee trat. Auch wenn der Fall nicht direkt ins Muster der NSU-Morde passe, werde er nun untersucht, erklärte die Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Das „Westfalen-Blatt“ hatte zuerst über die erneute Überprüfung berichtet.