Papst beklagt Gleichgültigkeit gegenüber der Religion
Berlin (dpa) - Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Ansprache auf seinem Besuch in Deutschland eine zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber der Religion beklagt. Notwendig sei aber die Religion als Grundlage für ein gelingendes Miteinander in der Gesellschaft.
Benedikt zitierte am Donnerstag in Berlin den Sozialreformer Wilhelm von Ketteler mit den Worten: „Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion“, sagte der Papst im Garten von Schloss Bellevue.
Freiheit brauche die Rückbindung an eine höhere Instanz. Im menschlichen Miteinander gebe es Freiheit nicht ohne Solidarität. Das gelte nicht nur für den Privatbereich, sondern auch für die Gesellschaft.
Mit Blick auf die deutsche Geschichte sagte der Papst, der klare Blick auch auf ihre dunklen Seiten ermögliche es, aus der Vergangenheit zu lernen und Anstöße für die Gegenwart zu erhalten. Die Bundesrepublik Deutschland sei durch die von der Verantwortung vor Gott und voreinander gestaltete Kraft der Freiheit zu dem geworden, was sie heute ist. „Sie braucht diese Dynamik, die alle Bereiche des Humanen einbezieht“ Sie brauche dies in einer Welt, die einer tiefgreifenden kulturellen Erneuerung und der Wiederentdeckung von Grundwerten bedarf, auf denen eine bessere Zukunft aufzubauen ist.