Audienz beim Papst Franziskus empfängt Laschet: Papst warnt vor Gleichgültigkeit

Papst Franziskus fordert NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei einer Privataudienz auf, Anteil am Schicksal der Flüchtlinge zu nehmen.

Treffen im Vatikan: Papst Franziskus empfängt den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDu)zu einer Privataudienz. Foto: Osservatore Romano/dpa

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Aachen/Rom. Der Papst macht sich Sorgen um Zusammenhalt und Rücksichtnahme in den europäischen Gesellschaften. Diesen Eindruck hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag in einem Gespräch mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche gewonnen. „Franziskus befürchtet die Globalisierung der Gleichgültigkeit“, sagte Laschet nach der Privataudienz im Gespräch mit dieser Zeitung. Es komme dem Papst darauf an, „dass wir auch und gerade bei den Flüchtlingen Anteil nehmen am Schicksal einzelner“. In solcher konkreter Nächstenliebe geht für Laschet die stärkste Orientierung von Franziskus aus. Er sprach 40 Minuten unter vier Augen mit dem Papst.

„Franziskus analysiert die Lage in unseren Gesellschaften sehr genau — auch die Situation in Deutschland. Es wird hierzulande häufig mehr über christliche Werte geredet, als sie zu leben. Stattdessen werden sie benutzt für politische Abgrenzung“, sagte Laschet. Der Papst habe ihn gebeten, alles zu tun, um die verschiedenen Religionen und Kulturen zusammenzuhalten. Er habe dem Papst zugesagt, Flüchtlingen in Not zu helfen. „Es ist für uns eine selbstverständliche humanitäre Verpflichtung, Flüchtlingen Schutz zu bieten.“ Franziskus kennt nach Laschets Einschätzung die politischen Verhältnisse in Deutschland sehr genau. „Er setzt stark auf Angela Merkel.“ Die Kanzlerin sei für den Papst von entscheidender Bedeutung in der internationalen Politik. „Franziskus macht sich große Sorgen wegen der Gefahr, dass die europäischen Gesellschaften in Populismus abrutschen und Europa auseinanderfallen könnte.“ pep