Raumfahrt-Koordinator Hintze: Weltraum-Infrastruktur unbeschädigt

Berlin (dpa) - Bei dem Meteoriten-Einschlag am Uralgebirge sind nach Angaben der Bundesregierung keine Satelliten in Mitleidenschaft gezogen worden.

„Die gesamte Weltraum-Infrastruktur, die wir etwa für Telefon- und Datenübermittlung benötigen, ist nicht zu Schaden gekommen“, sagte der Koordinator für Luft- und Raumfahrt, Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze (CDU), am Freitag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. In der Vergangenheit seien alle größeren Himmelskörper von den großen Raumfahrtagenturen in den USA, Europa, Russland oder China auch erkannt worden, aktuell der Asteroid 2012 DA14. „Wir haben eine gute Überwachung des Weltraums und eine enge Kooperation“, sagte Hintze.

Nach Angaben russischer Behörden im Gebiet Tscheljabinsk wurden beim Meteoriten-Einschlag am Freitagmorgen zahlreiche Menschen verletzt. Die meisten Opfer seien von Scherben zersplitterter Scheiben getroffen worden.

Hintze betonte, über die gesamte Menschheitsgeschichte gesehen seien die Gefahren aus dem All überschaubar. „Das Risiko, dass ein Mensch direkt durch einen Meteoriten zu Tode kommt, ist verschwindend gering.“

Die Europäische Union habe im vergangenen Jahr das Programm „NEOShield“ (Near Earth Object) gestartet, bei dem Forschung und Industrie gemeinsam untersuchen, wie Einschläge von Asteroiden und Kometen verhindert werden können.

Untersucht werde unter anderem die Möglichkeit, Asteroiden durch den Einschlag einer Raumsonde von ihrer bedrohlichen Bahn abzubringen. Die Federführung hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die EU bezahle für das Projekt 4 Millionen Euro, die Industrie gebe 1,8 Millionen Euro dazu, erklärte Hintze.