Vetomacht Russland lehnt neue Sanktionen ab
Moskau (dpa) - Die UN-Vetomacht Russland hat den nordkoreanischen Raketenstart „bedauert“, zugleich aber Zwangsmaßnahmen gegen das stalinistisch geführte Nachbarland abgelehnt. Der Weltsicherheitsrat müsse eine „ausgewogene“ Entscheidung treffen, sagte Außenminister Sergej Lawrow in Moskau.
„Wir glauben nicht an neue Sanktionen. Sie tragen nicht dazu bei, die Situation zu lösen“, sagte Lawrow auf einer im Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus China und Indien. Das Ziel müsse weiterhin sein, im Streit um Nordkoreas Atomprogramm die internationalen Verhandlungen unter Beteiligung der USA wieder aufzunehmen.
Der chinesische Außenminister Yang Jiechi rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Es dürften keine Schritte unternommen werden, die die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel gefährdeten. Die internationale Gemeinschaft müsse gemeinsam für Frieden und Stabilität in der Region sorgen. China ist der engste Verbündete Nordkoreas.
Bei der geplanten Sitzung des Weltsicherheitsrats am Freitag wird es aller Voraussicht nach zu einer formellen Verurteilung Nordkoreas kommen, hieß es in New York. Das mächtigste UN-Gremium hatte Nordkorea mehrfach kritisiert und 2006 und 2009 mit Sanktionen belegt. In Resolutionen des Rats war Nordkorea aufgerufen worden, jegliche Raketenstarts „unter Verwendung ballistischer Raketentechnologie“ zu unterlassen.