Velbert Eltern reservieren Termine für Anmeldung

Neviges · Das Interesse an einer möglichen Gesamtschule Neviges ist offensichtlich groß, wie eine Info-Veranstaltung zeigte.

Reinhard Mickenheim zeigte Eltern und Kindern im Rahmen des Info-Abends unter anderem den Physiklehrraum.

Foto: Ulrich Bangert

. Das Interesse an der zweiten Velberter Gesamtschule ist immer noch groß. Zwar kamen zu der jetzigen Informationsveranstaltung in der Aula der Heinrich-Kölver-Schule „nur“ rund 190 Besucher, aber offensichtlich haben sich viele Eltern schon entschieden, ihr Kind bei der Gesamtschule Neviges anzumelden. Viele Väter und Mütter hatten bereits von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich online einen Termin reservieren zu lassen, an dem sie ihr Kind anmelden. „Bisher haben wir 44 Termine geblockt“, konnte am Mittwoch Dunja Endres, die Leiterin der städtischen Schulverwaltung, vermelden. Wer wollte, konnte noch am Info-Abend ebenfalls einen Termin vereinbaren, so kamen 31 weitere hinzu.

„Man kann davon ausgehen, dass diese Eltern tatsächlich ein ernsthaftes Interesse haben, ihre Kinder an der neuen Gesamtschule anzumelden“, bemerkt Reinhard Mickenheim. Der Leiter des Fachbereichs Bildung, Kultur und Sport geht davon aus, dass die notwendigen 100 Anmeldungen für die zweite städtische Gesamtschule zustandekommen. „Hoffentlich werden es nicht mehr als 116, dann müssten wir Kinder ablehnen.“ Die vier Eingangsklassen hätten damit eine Stärke zwischen 25 und 29 Kinder.

Bevor die interessierten Eltern mit ihren Sprösslingen einen Rundgang durch das Schulgebäude An der Maikammer unternahmen, referierte Burkhard Engels als erfahrener Direktor einer Essener Gesamtschule über die mögliche pädagogische Grundausrichtung und inhaltlichen Schwerpunkten. „In den Klassen fünf und sechs findet noch keine Differenzierung statt, aber ab der siebten Klasse wird in Mathematik und Englisch je nach Leistungsvermögen differenziert. Die Kinder lernen voneinander, die Schwächeren von den Stärkeren, kein Kind hat Nachteile. Ab der Klasse neun wird die Differenzierung von Schule zu Schule unterschiedlich gehandhabt.“

Bis zur neunten Klasse gibt es gemäß Konzept kein Sitzenbleiben

Mit Genugtuung registrierten viele Zuhörer, dass es bis zur neunten Klasse kein Sitzenbleiben gibt. „Es sei denn, jemand war monatelang krank, dann wird man entscheiden, dass eine Wiederholung vielleicht sinnvoll ist.“ Später wird das Wahlpflichtfach das vierte Hauptfach: „Das kann eine zweite Fremdsprache sein, Naturwissenschaft und Technik oder Darstellen und Gestalten. In den Vorüberlegungen spielt Sport eine große Rolle, damit hätte die Schule ein Alleinstellungsmerkmal. Der zweite Standort am Waldschlösschen ist sehr sportaffin, Ziel ist es, eine Sportklasse mit Sportabitur zu bilden. Das ist allerdings an ziemlich hohe Bedingungen geknüpft, das ist noch ein weiter Weg.“ Engels warb dafür, die Kinder an einer Schule anzumelden, die es noch nicht gibt. „Sie müssen ein bisschen Mit haben, aber es ist eine tolle Erfahrung, wenn man als erster an einer neuen Schule anfängt. Die Eltern haben die Möglichkeit, mitzugestalten.“ Karin Büschenfeld, die Dezernentin der Bezirksregierung Düsseldorf für Gesamt- und Sekundarschulen, macht sich keine Gedanken, erfahrene Gesamtschullehrer zu kriegen: „So eine neue Schule hat auch für Lehrer ihnen Reiz.“ Bevor Mickenheim zum Rundgang einlud, stellte er in Aussicht, dass die Klassenräume der künftigen Fünftklässler mit neuen Tischen und Stühlen ausgestattet werden. Neu und auf dem aktuellen Stand der Technik ist der Physikraum, der zuerst besichtigt wurde. Noel war beeindruckt: „Es gefällt mir sehr gut. Ich möchte gerne auf diese Schule, weil ich aus Neviges komme.“