Nach Insolvenz Bäckereikette Oebel will alle Läden Samstag wieder öffnen

Aachen · Die in Turbulenzen geratene Aachener Großbäckerei Oebel will alle ihre mehr als 150 Filialen in Nordrhein-Westfalen ab Samstag wieder öffnen.

Foto: Leah Hautermans

Das teilte am Donnerstag eine Sprecherin des vorläufigen Insolvenzverwalters Dirk Wegener mit. Die Großbäckerei, die rund 940 Mitarbeiter beschäftigt, hatte am Dienstag beim Aachener Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen müssen. Medienberichten zufolge waren danach zahlreiche Filialen geschlossen geblieben.

Die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Oebel will den Geschäftsbetrieb jedoch in den kommenden Wochen fortführen. In dieser Zeit sollen Sanierungschancen für das angeschlagene Unternehmen ausgelotet werden. Derzeit würden alle Optionen geprüft, erklärte die Sprecherin des vorläufigen Insolvenzverwalters. Es sei jedoch noch zu früh, um etwas Konkretes zu sagen.

Als Gründe für die Insolvenz nannte sie einerseits Logistik-Probleme infolge der Insolvenz des Lieferanten Kronenbrot vor einem Monat. Außerdem hätten unerwartet massive witterungsbedingte Umsatzeinbrüche im heißen Juni das Unternehmen belastet.

Die Zahl der Bäckereien in Deutschland schrumpft seit Jahren. Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks sank die Zahl der Handwerksbäckereien in den letzten 60 Jahren von rund 55.000 im alten Bundesgebiet auf 10.926 Betriebe mit rund 35.000 Filialen im heutigen Deutschland. Einer der Gründe dafür ist das wachsende Angebot an Broten und Backwaren in Supermärkten und bei Discountern.

(dpa)