Banken senken Gebühr für Fremdkunden
Die Geldinstitute beschränken die Abgabe für den Service am Geldautomaten auf maximal fünf Euro.
Berlin. Wer an einem Geldautomaten anderer Banken abhebt, soll nach den Plänen der Geldinstitute vorerst nicht mehr als fünf Euro zahlen. Das geht aus Eckpunkten hervor, auf die sich Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken verständigt haben. Bisher zahlen die Kunden bis zu zehn Euro, wenn sie nicht bei ihrer Hausbank oder einem Institut des gleichen Automatenverbundes Geld ziehen.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hält die Pläne für einen guten Zwischenschritt, dringt aber auf einen noch niedrigeren Betrag. "Ich sehe hier noch Luft nach unten", sagte sie gestern nach einem Gespräch mit dem Bundesverband deutscher Banken in Berlin.
Die privaten Banken plädieren ebenso für eine noch geringere Obergrenze. Der Maximalbetrag sollte "eher bei zwei als bei fünf Euro liegen", sagte ein Sprecher des Bankenverbands. Dort verweist man auf die tatsächlichen Kosten, die im Durchschnitt bei lediglich 60 Cent pro Abhebung lägen. "Bislang gibt es keine Einigung, die Kreditwirtschaft verhandelt über eine Lösung."
Die freiwillige Deckelung der Gebühren soll erst einmal für eineinhalb Jahre gelten, heißt es in den Eckpunkten aller Banken und Sparkassen. Beim Abheben sollen die Kunden künftig die Gebühr vor der Auszahlung auf dem Bildschirm sehen. Sie können den Vorgang also noch abbrechen und sich einen günstigeren Automaten suchen. Die meisten Bankkunden müssen aber gar keine Gebühren zahlen: Rund 95 Prozent heben nur an Automaten der eigenen Bank ab, stellte Aigner klar.
Die Geldinstitute gehen davon aus, dass ihr Vorhaben bis Juni 2010 vertraglich besiegelt sein kann. Das Ziel sei eine flächendeckende Umstellung bis zum Jahresende.
Trotz der Pläne ist auch künftig wohl nicht ausgeschlossen, dass Kunden in Einzelfällen mehr als fünf Euro zahlen. Denn es geht um eine freiwillige Selbstverpflichtung, und die Vertragsbeziehungen zwischen Bank und Karteninhaber sollen ausdrücklich nicht eingeschränkt werden.