Bankenverband: Sparer in Deutschland besonnen

Berlin (dpa) - Die Sparer in Deutschland lassen sich nach Angaben der privaten Banken von der Zypern-Krise nicht nervös machen.

„An den Bankschaltern war auch vor den Feiertagen das übliche Geschäft auf der Tagesordnung“, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Schmitz, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Fall Zypern habe zwar gezeigt, dass die Beteiligung von Sparern an einer Bankenrettung erhebliche Verunsicherung erzeuge.

In Deutschland aber sei eine solche Beteiligung von Einlegern im Gesetz zur Bankenrestrukturierung ausgeschlossen - nicht nur bis zu einer Grenze von 100 000 Euro, sondern grundsätzlich für die durch die Einlagensicherungssysteme geschützten Einlagen: „Dies mag mit ein Grund dafür sein, dass Sparer in Deutschland überaus besonnen reagiert haben“, sagte Schmitz.

Die EU-Kommission sollte bei ihren Überlegungen für eine Richtlinie zum Krisenmanagement die Erfahrungen aus der Zypern-Krise berücksichtigen.

Auch der Sonderfall Zypern zeige, dass die durch solche Maßnahmen ausgelösten Irritationen nicht an den Landesgrenzen haltmachten: „Daher erscheint es angebracht - nach dem Vorbild Deutschlands - den Schutz der Einleger in einer künftigen Richtlinie klar herauszustellen.“

Für eine europaweite Einlagensicherung fehlen nach Einschätzung des Bankenverbandes derzeit die Voraussetzungen.

Sie hätte Schmitz zufolge in der jetzigen Situation auch nicht zu mehr Ruhe beigetragen. Dennoch sollte die Einlagensicherungsrichtlinie zeitnah verabschiedet werden, damit EU-weit einheitliche Standards zur Finanzierung und zum Risikomonitoring der Institute bestehen.