Moody's droht Irland und Portugal weiter mit Abstufung
London (dpa) - Die Ratingagentur Moody's droht den angeschlagenen Eurostaaten Irland und Portugal weiter mit einer Bonitätsabstufung.
Der Ausblick für die Bewertung der beiden Länder bleibe auf „negativ“, teilte Moody's in der Nacht zum Donnerstag mit.
Damit drohen weitere Abstufungen. Moody's begründete den negativen Ausblick mit der „weiterhin bestehenden Verwundbarkeit“ der Eurozone durch Schocks, die von der Schuldenkrise ausgehen könnten.
Besonders kritisch bewertetet die Agentur den Beschluss der Euro-Finanzminister, bei der Zypern-Rettung auf Guthaben von Bankkunden zuzugreifen. Der Schritt habe das Risiko erhöht, dass auch in anderen Euroländern entsprechend vorgegangen werde. Zudem kritisiert die Agentur das Krisenmanagement der Politik in Zypern.
Für Irland moniert Moody's die nach wie vor schlechte Qualität des Anlagevermögens im Bankensystem. Fortschritte werden dem Land beim Zugang zu den internationalen Finanzmärkten bescheinigt. Die Kreditbewertung bleibt auf „Ba1“ und damit auf Ramsch-Niveau. Vor wenigen Wochen hatte Irland erstmals seitdem es unter den Rettungsschirm geschlüpft ist wieder eine zehnjährige Staatsanleihe erfolgreich am Markt verkaufen können.
Für Portugal verweist Moody's auf die nach wie vor hohe Staatsverschuldung und das große Haushaltsdefizit. Außerdem belaste die schlechte konjunkturelle Entwicklung. Moody's belässt das Kreditrating für Portugal dennoch auf „Ba3“. Das ist die dritte Stufe unterhalb der Grenze zum Ramsch-Niveau.